MFHW - Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden

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Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des MFHW - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden (MFHW) ist ein kurzer validierter Selbstauskunftsfragebogen zur Erfassung des habituellen Wohlbefindens chronischer Schmerzpatienten. Der MFHW bietet zusätzliche Informationen im Vergleich zum SF12 und dem DASS, indem er auch positive Fähigkeiten der Patienten abfragt.

Inhaltlicher Aufbau

Dieser Fragebogen adressiert positive Fähigkeiten des Patienten. Dabei werden Aussagen präsentiert, die Patienten auf das Zutreffen in den vergangenen 14 Tagen hin bewerten sollen. Als Antwortskala dient eine sechsstufige Verbalskala, die folgende Antwortmöglichkeiten umfasst:

  • trifft gar nicht zu (0 Punkte)
  • trifft ein bisschen zu (1 Punkt)
  • trifft etwas zu (2 Punkte)
  • trifft stark zu (3 Punkte)
  • trifft sehr stark zu (4 Punkte)
  • trifft vollkommen zu (5 Punkte)

Auswertungshinweise

Anhand der gegebenen Antworten werden ein Summenwert und ein Mittelwert berechnet. Die Einschätzung der Lebensqualität des Patienten kann sowohl anhand der Summe als auch anhand des Mittelwerts vorgenommen werden. Rechnerisch reicht der Bereich des Summenwerts von 0 bis 35, wobei "0" für die "maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des habituellen Wohlbefindens" und "35" für "keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen" steht. Bei der mittelwertbasierten Auswertung liegen die Grenzwerte zwischen 0 und 5, wobei "0" für "maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des habituellen Wohlbefindens" und "5" für "keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen" steht. Folgende Cut-off-Werte wurden definiert:

Bedeutung Summenwert Mittelwert
auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden ≤ 10 ≤ 1,5
nicht auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden > 10 >1,5

Bedeutung der Ergebnisse

Der MFHW hat eine gute psychometrische Qualität und wird zur Dokumentation der Lebensqualität von Schmerzpatienten empfohlen. Wegen seiner Änderungssensitivität kann er auch zur Überprüfung des Therapieerfolgs im Rahmen von Interventionen eingesetzt werden, die eine Verbesserung des Wohlbefindens der Patienten zum Ziel haben.[1]

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Der MFHW ist ein Kurzfragebogen zur Erfassung des habituellen Wohlbefindens, der ergänzend zum SF12 und DASS positive Aspekte der Lebensqualität adressiert. Dabei werden sieben Fragen gestellt, die sich auf konkrete körperliche und seelische Erfahrungen des Patienten beziehen. Dem Fragebogen liegen grundsätzliche Überlegungen zu Lebensqualität und subjektivem Wohlbefinden zu Grunde, die das Wohlbefinden in eine affektive und eine kognitive Komponente unterteilen. Unter der affektiven Komponente versteht man das Vorhandensein positiver und das fehlen negativer Gefühle, während die kognitive Komponente die Bewertung der Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen (z.B. Beruf, Partnerschaft, Gesundheit) umfasst. Der MFHW enthält Items aus beiden Bereichen.[1]

Der Fragebogen ist änderungssensitiv und die Antworten werden auf einer sechsstufigen Skala gegeben. Das Antwortspektrum reicht von "trifft gar nicht zu" (0 Punkte) bis "trifft sehr stark zu" (5 Punkte). Die für alle Antworten erreichten Punkte werden summiert und aus dem Summenwert ein Mittelwert gebildet.

Grenzwerte

Rechnerisch reicht der Bereich des Summenwertes von "0" (maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des allgemeinen Wohlbefindens) bis "35" (keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen).

In der Version, die auf iDocLive verfügbar ist, erfolgt eine mittelwertbasierte Auswertung (mit Grenzwerten von "0" bis "5"). Der Cut-off-Wert für ein "auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden" liegt bei Mittelwerten unterhalb von 1,5 Punkten. Anhand des erreichten Mittelwerts kann eine Einschätzung über die Lebensqualität des Patienten vorgenommen werden. Ab einem Mittelwert von 1,5 gilt das Wohlbefinden als "auffällig stark eingeschränkt".

Symbol Bedeutung Mittelwert
Weißes Ausrufezeichen auf rotem Oktagon.png auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden ≤ 1,5
Weißer Haken auf grünem Kreis.png nicht auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden >1,5
Weißes Ausrufezeichen auf dunkelgrauen Quadrat.png Keine Score-Berechnung möglich, da der Fragebogen nicht vollständig ausgefüllt wurde.

Einsatzgebiete

Die klinisch relevanten Endpunkte bei medizinischen Intervention bei chronischen Schmerzpatienten haben sich lange Zeit vorwiegend auf die Ergebnisse bildgebender Verfahren und labortechnischer Untersuchungen konzentriert. Mit den Informationen, die mittels des änderungssensitiven MFHW gewonnen werden, soll auch die subjektive Wahrnehmung des Patienten in Bezug auf sein allgemeines Wohlbefinden objektiviert und als zusätzliches Kriterium zur Beurteilung des Therapieerfolgs herangezogen werden. Da der MFHW nur 7 Items umfasst, ist er sehr kurz und zeitökonomisch einzusetzen, sodass ausreichend Zeit für die Erhebung anderer Lebensqualitätsparameter bleibt. Abgesehen davon hat der MFHW eine gute psychometrische Qualität und wird zur Dokumentation der Lebensqualität von Schmerzpatienten empfohlen.[1]

Anmerkung

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Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version:

v1.0.0

Versionshistorie:

/

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die Standardversion des MFHW-Fragebogens mit 7 inhaltlichen Fragen verfügbar.

Weitere Versionen: /

Umfang

Dieser Fragebogen enthält 7 Fragen (Single Choice). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 2 Minuten.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: MFHW-Fragebogen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Basler, H. D. (1999). Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden. Der Schmerz, 13(6), 385-391.