MFHW - Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beschreibung==
==Beschreibung==
Der MFHW-Fragebogen dient der Erfassung des habituellen Wohlbefindens.
Der MFHW-Fragebogen ist ein kurzer validierter Selbstauskunftsfragebogen zur Erfassung des habituellen Wohlbefindens chronischer Schmerzpatienten. Der bringt zusätzliche Informationen gegenüber dem SF12 und dem DASS, indem positive Fähigkeiten der Patienten abgefragt werden.


===Inhaltlicher Aufbau===
===Inhaltlicher Aufbau===
Dieser Fragebogen adressiert vorwiegend positive Fähigkeiten des Patienten. Dabei werden Aussagen präsentiert, die Patienten auf das Zutreffen in den vergangenen 14 Tagen hin bewerten können. Als Antwortskala dient eine sechsstufige Verbalskala, die folgende Antwortmöglichkeiten umfasst:
Dieser Fragebogen adressiert positive Fähigkeiten des Patienten. Dabei werden Aussagen präsentiert, die Patienten auf das Zutreffen in den vergangenen 14 Tagen hin bewerten sollen. Als Antwortskala dient eine sechsstufige Verbalskala, die folgende Antwortmöglichkeiten umfasst:


* trifft gar nicht zu
* trifft gar nicht zu
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===Auswertungshinweise===
===Auswertungshinweise===
Anhand der gegebenen Antworten wird ein Summenwert und ein Mittelwert durch Teilung der Fragenanzahl errechnet. Ausgehend von diesem Mittelwert kann eine Einschätzung über die Lebensqualität des Patienten getroffen werden. Ab einem Mittelwert von 1,5 gilt das Wohlbefinden als "auffällig stark eingeschränkt".
Anhand der gegebenen Antworten wird ein Summenwert und ein Mittelwert berechnet. Die Einschätzung der Lebensqualität des Patienten kann sowohl anhand der Summe als auch anhand des Mittelwerts vorgenommen werden. Rechnerisch reicht der Bereich des Summenwerts von 0 bis 35, wobei "0" für die "maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des habituellen Wohlbefindens" und "35" für "keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen" steht. Bei der mittelwertbasierten Auswertung liegen die Grenzwerte zwischen 0 und 5, wobei "0" für "maximal mögliche  schmerzbedingte Einschränkung des habituellen Wohlbefindens" und "5" für "keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen" steht. Folgende Cut-off-Werte wurden definiert:
{| class="wikitable"
|+
!Bedeutung
!Summenwert
!Mittelwert
|-
|auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden
|≤ 10
|≤ 1,5
|-
|nicht auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden
|> 10
|>1,5
|}


=== Bedeutung der Ergebnisse ===
=== Bedeutung der Ergebnisse ===
Der MFHW-Fragebogen ist änderungssensitv, daher kann dieser Fragebogen auch zur Veränderungsmessung im Rahmen von Interventionen eingesetzt werden, die auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten hinzielen. <ref>Basler, H. D. (1999). Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden. ''Der Schmerz'', ''13''(6), 385-391.</ref>
Der MFHW-Fragebogen hat eine gute psychometrische Qualität und wird zur Dokumentation der Lebensqualität von Schmerzpatienten empfohlen. Wegen seiner Änderungssensitivität kann er auch zur Erfolgskontrolle im Rahmen von Interventionen eingesetzt werden, die eine Verbesserung des Wohlbefindens der Patienten zum Ziel haben. <ref>Basler, H. D. (1999). Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden. ''Der Schmerz'', ''13''(6), 385-391.</ref>
==Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®==
==Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®==
Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.
Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.
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In der vorliegenden Version wird eine mittelwertbasierte Auswertung (mit den Grenzwerten 0-5) vorgenommen, deren "cut-off" für ein "auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden" bei Mittelwerten unterhalb von 1,5 Punkten liegt.
In der vorliegenden Version wird eine mittelwertbasierte Auswertung (mit den Grenzwerten 0-5) vorgenommen, deren "cut-off" für ein "auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden" bei Mittelwerten unterhalb von 1,5 Punkten liegt.
Ausgehend von diesem Mittelwert kann eine Einschätzung über die Lebensqualität des Patienten getroffen werden. Ab einem Mittelwert von 1,5 gilt das Wohlbefinden als "auffällig stark eingeschränkt".
===Einsatzgebiete===
===Einsatzgebiete===
/
Die klinisch relevanten
 
Endpunkte (true endpoints) einer
 
medizinischen Intervention, die sich
 
lange Zeit hindurch vorwiegend auf die
 
Ergebnisse bildgebender Verfahren und
 
labortechnischer Untersuchungen konzentrierten,
 
sollen somit um die subjektive
 
Perspektive des Betroffenen erweitert
 
werden [37]. Das Wohlbefinden wird
 
hierbei zunehmend ergänzend zu den
 
traditionellen Kriterien zur Beurteilung
 
des Therapieerfolgs herangezogen.
 
Er ist mit
 
seinen 7 Items sehr kurz und zeitökonomisch
 
einzusetzen, so dass ausreichend
 
Raum für die Erhebung anderer
 
Lebensqualitätsparameter bleibt.
 
===Anmerkung===
===Anmerkung===
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Version vom 14. März 2023, 17:51 Uhr

Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des MFHW-Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der MFHW-Fragebogen ist ein kurzer validierter Selbstauskunftsfragebogen zur Erfassung des habituellen Wohlbefindens chronischer Schmerzpatienten. Der bringt zusätzliche Informationen gegenüber dem SF12 und dem DASS, indem positive Fähigkeiten der Patienten abgefragt werden.

Inhaltlicher Aufbau

Dieser Fragebogen adressiert positive Fähigkeiten des Patienten. Dabei werden Aussagen präsentiert, die Patienten auf das Zutreffen in den vergangenen 14 Tagen hin bewerten sollen. Als Antwortskala dient eine sechsstufige Verbalskala, die folgende Antwortmöglichkeiten umfasst:

  • trifft gar nicht zu
  • trifft ein bisschen zu
  • trifft etwas zu
  • trifft stark zu
  • trifft sehr stark zu
  • trifft vollkommen zu

Auswertungshinweise

Anhand der gegebenen Antworten wird ein Summenwert und ein Mittelwert berechnet. Die Einschätzung der Lebensqualität des Patienten kann sowohl anhand der Summe als auch anhand des Mittelwerts vorgenommen werden. Rechnerisch reicht der Bereich des Summenwerts von 0 bis 35, wobei "0" für die "maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des habituellen Wohlbefindens" und "35" für "keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen" steht. Bei der mittelwertbasierten Auswertung liegen die Grenzwerte zwischen 0 und 5, wobei "0" für "maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des habituellen Wohlbefindens" und "5" für "keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen" steht. Folgende Cut-off-Werte wurden definiert:

Bedeutung Summenwert Mittelwert
auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden ≤ 10 ≤ 1,5
nicht auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden > 10 >1,5

Bedeutung der Ergebnisse

Der MFHW-Fragebogen hat eine gute psychometrische Qualität und wird zur Dokumentation der Lebensqualität von Schmerzpatienten empfohlen. Wegen seiner Änderungssensitivität kann er auch zur Erfolgskontrolle im Rahmen von Interventionen eingesetzt werden, die eine Verbesserung des Wohlbefindens der Patienten zum Ziel haben. [1]

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Der MFHW ist ein Kurzfragebogen zur Erfassung des gewohnheitsmäßigen Wohlbefindens. In Ergänzung des SF12 und DASS adressieren die sieben Fragen dieses Fragebogens vorwiegend positive Fähigkeiten von Patienten. Der Fragebogen ist änderungssensitiv und das Antwortspektrum reicht von "trifft gar nicht zu" bis "trifft sehr stark zu".

Grenzwerte

Rechnerisch reicht der Bereich des Summenwertes von "0" (maximal mögliche schmerzbedingte Einschränkung des allgemeinen Wohlbefindens) bis "35" (keinerlei schmerzbedingte Einschränkungen).

In der vorliegenden Version wird eine mittelwertbasierte Auswertung (mit den Grenzwerten 0-5) vorgenommen, deren "cut-off" für ein "auffällig stark eingeschränktes Wohlbefinden" bei Mittelwerten unterhalb von 1,5 Punkten liegt.

Ausgehend von diesem Mittelwert kann eine Einschätzung über die Lebensqualität des Patienten getroffen werden. Ab einem Mittelwert von 1,5 gilt das Wohlbefinden als "auffällig stark eingeschränkt".

Einsatzgebiete

Die klinisch relevanten

Endpunkte (true endpoints) einer

medizinischen Intervention, die sich

lange Zeit hindurch vorwiegend auf die

Ergebnisse bildgebender Verfahren und

labortechnischer Untersuchungen konzentrierten,

sollen somit um die subjektive

Perspektive des Betroffenen erweitert

werden [37]. Das Wohlbefinden wird

hierbei zunehmend ergänzend zu den

traditionellen Kriterien zur Beurteilung

des Therapieerfolgs herangezogen.

Er ist mit

seinen 7 Items sehr kurz und zeitökonomisch

einzusetzen, so dass ausreichend

Raum für die Erhebung anderer

Lebensqualitätsparameter bleibt.

Anmerkung

/

Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version:

v1.0.0

Versionshistorie:

/

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die Standardversion des MFHW-Fragebogens mit 7 inhaltlichen Fragen verfügbar.

Weitere Versionen: /

Umfang

Dieser Fragebogen enthält 7 Fragen.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: MFHW-Fragebogen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Basler, H. D. (1999). Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden. Der Schmerz, 13(6), 385-391.