MPDI - modifizierter Pain-Disability-Index

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Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des mPDI-Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der mPDI-Fragebogen ist die modifizierte Version des Pain Disability Index (PDI) und misst das subjektive Ausmaß schmerzbedingteр Beeinträchtigungen im Alltag. Dieser Selbstauskunftsfragebogen kann sowohl bei klinischen Studien als auch für den routinemäßigen Einsatz in der klinischen Praxis verwendet werden und wurde speziell für Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt, unabhängig von der Schmerzlokalisation oder -ätiologie.[1]

Inhaltlicher Aufbau

Die Ursprungsversion des „pain disability index“ (PDI) wurde in den 1980er Jahren speziell für Patienten mit Schmerzen entwickelt. In der vorliegenden modifizierten Version (mPDI) wurden die ursprünglichen Parameter geringfügig terminologisch angepasst, zahlenmäßig von 7 auf 5 reduziert (häusliche und familiäre Aktivitäten, Freizeit und Erholung, soziale Unternehmungen, Haus- und Berufsarbeit sowie Selbständigkeit in Körperpflege und Alltagsverrichtungen) und um zwei neue Bereiche (Schlaf und Lebensqualität) ergänzt.

Grundlage für die Einschätzung der Behinderung anhand des PDI ist die subjektive Wahrnehmung des Patienten. Dabei werden verschiedene Lebensbereiche zur Beurteilung des Behinderungsausmaßes herangezogen:[1]

Lebensbereiche in der

PDI Ursprungsversion

Lebensbereiche in der

modifizierten Version des PDI

Familiäre und häusliche Verpflichtungen familiäre und häusliche Aktivitäten
Erholung Erholung und Freizeit
Soziale Aktivitäten soziale Aktivitäten
Beruf Haus- und Berufsarbeit
Selbstversorgung Selbstständigkeit in Körperpflege und Alltagsverrichtungen
Sexualleben Schlaf (neu)
Lebensnotwendige Tätigkeiten Lebensqualität (neu)

Der Wertebereich der einzelnen Unterpunkte des mPDI reicht von "0" bis "100", wobei die Extremwerte folgende Bedeutung haben:

  • 0 = gar nicht beeinträchtigt
  • 100 = völlige Beeinträchtigung

Auswertungshinweise

Anhand der gegebenen Antworten lässt sich für die einzelnen Lebensbereiche eine Bewertung der jeweiligen schmerzbedingten Beeinträchtigung durchführen. Darüber hinaus kann ein ebenfalls änderungssensitiver Mittelwertscore über alle Items berechnet werden, mit einem theoretischen Wertebereich zwischen "0" und "100". Dieser gibt Auskunft, ob die Angaben auf eine auffällige oder unauffällige schmerzbedingte Beeinträchtigung im Alltag hinweisen. Folgende Cut-off-Werde wurden definiert:

Bedeutung Wertebereich
unauffällig 0 ≤ X ≤ 30
klinisch relevante schmerzbedingte Beeinträchtigung 31 ≤ X ≤ 50
schwerwiegende schmerzbedingte Beeinträchtigung 51 ≤ X ≤ 70
schwerstwiegende schmerzbedingte Beeinträchtigung 71 ≤ X ≤ 100

Bedeutung der Ergebnisse

Der mPDI kann die schmerzbedingte Beeinträchtigung in 7 Lebensbereichen zu einem Zeitpunkt aber auch im Verlauf messen und vergleichen. Der Einsatz des Fragebogens ist gerade bei Patienten mit chronischen Schmerzen sinnvoll, da klinische Befunde und Ergebnisse objektiver Messverfahren oft nicht mit dem Ausmaß der subjektiv vom Patienten wahrgenommenen schmerzbedingten körperlichen Beeinträchtigung korrelieren.

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Der Zusammenhang zwischen Schmerz, klinischen Untersuchungsergebnissen und der subjektiven schmerzbedingten Beeinträchtigung im Alltag ist nicht linear. Deshalb ist es für die Diagnose und Therapie von chronischen Schmerzen von essentieller Bedeutung, auch die subjektiv wahrgenommenen schmerzbedingten Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen zu berücksichtigen, da sie eng mit dem Behandlungserfolg verbunden sind.[1]

Der modifizierten Version des Pain Disability Index (mPDI) ermöglicht die Messung des subjektiven Ausmaßes der schmerzbedingten Beeinträchtigungen im Alltag. Der Fragebogen ist Selbsteinschätzungsinstrument. Die Ursprungsversion des "pain disability index" (PDI) wurde in den 1980er Jahren speziell für Patienten mit Schmerzen entwickelt. In der vorliegenden modifizierten Version (mPDI) wurden die ursprünglichen Parameter geringfügig terminologisch verändert, zahlenmäßig von 7 auf 5 reduziert (häusliche und familiäre Aktivitäten, Freizeit und Erholung, soziale Unternehmungen, Haus- und Berufsarbeit sowie Selbstständigkeit in Körperpflege und Alltagsverrichtungen) und um zwei neue Bereiche (Schlaf und Lebensqualität) ergänzt.

Der Wertebereich der einzelnen Unterpunkte des mPDI reicht von "0" (keine Beeinträchtigung) bis "100" (maximal mögliche Beeinträchtigung). Neben der Bewertung jedes einzelnen Bereichs erlaubt der mPDI auch die Berechnung eines (auch veränderungssensitiven) Mittelwertscores.

Grenzwerte

Der Mittelwertscore gibt Auskunft darüber, ob die Angaben zu allen Lebensbereichen auf eine auffällige oder unauffällige schmerzbedingte Beeinträchtigung im Alltag hinweisen. Dabei werden folgende Cut-off-Werte definiert:

.

Symbol Bedeutung Wertebereich
Weißer Haken auf grünem Kreis.png unauffällig 0 ≤ X ≤ 30
Weißes Ausrufezeichen auf gelbem Dreieck.png klinisch relevante schmerzbedingte Beeinträchtigung 31 ≤ X ≤ 50
Weißes Ausrufezeichen auf orangem Dreieck.png schwerwiegende schmerzbedingte Beeinträchtigung 51 ≤ X ≤ 70
Weißes Ausrufezeichen auf rotem Oktagon.png schwerstwiegende schmerzbedingte Beeinträchtigung 71 ≤ X ≤ 100
Weißes Ausrufezeichen auf dunkelgrauen Quadrat.png Keine Score-Berechnung möglich, da der Fragebogen nicht vollständig ausgefüllt wurde.

Einsatzgebiete

Chronische Schmerzen führen zu Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen, die nicht zwingend mit der Schmerzform, der Lokalisation, Stärke und Häufigkeit der Schmerzen oder den Ergebnissen klinischer Untersuchungen korrelieren. Der Selbstauskunftsfragebogen mPDI kann sowohl bei klinischen Studien als auch für den routinemäßigen Einsatz in der klinischen Praxis ergänzend zu anderen Untersuchungen verwendet werden und wurde speziell für Patienten mit chronischen Schmerzen, unabhängig von der Schmerzlokalisation oder -ätiologie, entwickelt.[1] Somit steht den Ärzten ein ökonomischer, kurzes und leicht auszufüllendes und auszuwertendes Instrument zur Verfügung, um schmerzbedingte Beeinträchtigungen im Alltag zu erfassen und zu bewerten.

Anmerkung

/

Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version:

v1.0.0

Versionshistorie:

/

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die modifizierte deutsche Version des PDI-Fragebogens (mPDI) mit 7 inhaltlichen Fragen verfügbar. Die Ursprungsversion und die Versionin englischer Sprache sind derzeit nicht auf iDocLive verfügbar.

Weitere Versionen: /

Umfang

Dieser Fragebogen enthält 7 Fragen (VAS 100). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt weniger als 5 Minuten.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: mPDI-Fragebogen

Siehe auch

Literatur

  • Dillmann, U., Nilges, P., Saile, H. & Gerbershagen, H. (1994). Behinderungseinschätzung bei chronischen Schmerzpatienten. Der Schmerz. 8. S.100-110.
  • Dillmann, U., Nilges, P., Saile, H. & Gerbershagen, H. U. (2011). PDI. Pain Disability Index - deutsche Fassung [Verfahrensdokumentation aus PSYNDEX Tests-Nr. 9003694 und Fragebogen]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. https://doi.org/10.23668/psycharchives.324
  • Tait RC, Pollard CA, Margolis RB, Duckro PN, Krause SJ (1987). The Pain Disability Index: psychometric and validity data. Arch Phys Med Rehabil 68:438.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Dillmann, U., Nilges, P., Saile, H. & Gerbershagen, H. (1994). Behinderungseinschätzung bei chronischen Schmerzpatienten. Der Schmerz. 8. S.100-110.