McGill Schmerzfragebogen

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Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des McGill Schmerzfragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der McGill-Schmerzfragebogen, auch als McGill Pain Index bekannt, ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Bewertung von Schmerzen. Er wurde 1971 an der McGill University von Melzack und Torgerson entwickelt. Der Fragebogen bietet den Patienten die Möglichkeit ihrem Arzt die Qualität und Intensität ihrer Schmerzen zu beschreiben, indem sie aus einer Liste mit Adjektiven diejenigen auswählen, die auf ihre Schmerzen am besten zutreffen.[1] Der Fragebogen berücksichtigt umfassende Aspekte der Schmerzwahrnehmung der Patienten. Nach Angaben der Europäischen Arzneimittel-Agentur ist der McGill Schmerzfragebogen das am häufigsten verwendete Messinstrument zur mehrdimensionalen Schmerzbewertung bei chronischen Schmerzen.

Inhaltlicher Aufbau

Der McGill-Fragebogen besteht aus einer Liste von 78 Adjektiven zum Thema Schmerz, aus denen die Patienten diejenigen auswählen, die ihre Schmerzen am besten beschreiben. Die Adjektive sind in vier Hauptkategorien unterteilt: sensorisch (Gruppen 1 - 10), affektiv (Gruppen 11 - 15), bewertend (Gruppe 16) und verschieden (Gruppen 17 - 20). Innerhalb dieser Kategorien befinden sich 20 Gruppen, die Adjektive enthalten, mit denen die Intensität einer bestimmten Empfindung oder emotionalen Reaktion beschrieben wird. Außerdem ist eine Frage zur Schmerzstärke enthalten.

Die Patienten wählen in jeder Gruppe diejenigen Adjektive aus, die am besten auf ihre Schmerzen zutreffen, um ihren Ärzten so präzise und genau wie möglich über ihre Schmerzen zu berichten. Wenn die Worte nicht zutreffen, wird kein Wort markiert. Die Adjektive sind bereits nach ihrer Intensität sortiert und drücken in aufsteigender Reihenfolge die Stärke der Empfindung aus.

Hauptkategorie - sensorisch

Die Adjektive in den ersten zehn Gruppen des McGill-Schmerzfragebogens beschreiben die besondere sensorische Erfahrung von Schmerz. In den sensorischen Gruppen werden Schmerzen von "flatternd" bis "hämmernd", von "weich" bis "spaltend", von "heiß" bis "siedend" und anderen beschrieben.

Hauptkategorie - affektiv

Die Adjektive in den Gruppen 11 bis 15 des McGill-Schmerzfragebogens befassen sich mit den affektiven oder emotionalen Auswirkungen des Schmerzes. In den affektiven Gruppen werden Schmerzen von "ermüdend" bis "erschöpfend", von "bedrohlich" bis "entsetzlich", von "plagend" bis "mörderisch" und anderen Emotionen beschrieben.

Hauptkategorie - bewertend

Die dritte Hauptkategorie des McGill-Schmerzfragebogens enthält die bewertenden Adjektive aus Gruppe 16. Dies sind allgemeine Wörter, mit denen Patienten den relativen Grad der durch ihre Schmerzen verursachten Beschwerden in einem sehr allgemeinen Sinne ausdrücken können. In der bewertenden Gruppe werden Schmerzen von "störend" bis "unerträglich" kategorisiert.

Hauptkategorie - verschiedene

Die Adjektive in den Gruppen 17 bis 20 des McGill-Schmerzfragebogens befassen sich mit weiteren Auswirkungen des Schmerzes. In diesen Gruppen werden Schmerzen von "sich ausbreitend" bis "durchdringend", von "straff" bis "zerreißend", von "hartnäckig" bis "marternd" und anderen beschrieben.

Auswertungshinweise

Je nach dessen Intensität wird jedem Adjektiv ein Wert zugewiesen, der für die jeweilige Gruppe dargestellt wird. Anhand dieser Einzelwerte wird eine Summe für jede Hauptkategorie gebildet. Je höher der Score ist, desto stärker ist die Ausprägung der Schmerzen in der jeweiligen Kategorie. Zusätzlich zu den Scores für die vier Hauptkategorien werden der Pain Rating Index (PRI) und die Number of Words Chosen (NWC) berechnet.

Pain Rating Index (PRI)

Aus den Einzelwerten für die vier Hauptkategorien wird durch Summenbildung der Pain Rating Index (PRI) gebildet. Dieser kann Werte zwischen 0 und 78 annehmen. Je höher der Wert ist, desto stärker sind die Schmerzen. Ein spezifischer Cut-off-Wert ist nicht definiert.

Number of Words Chosen (NWC)

Die Number of Words Chosen ist die Anzahl der vom Patienten ausgewählten Adjektive an. Da pro Gruppe maximal ein Adjektiv ausgewählt werden kann, beträgt die NWC maximal 20.

Folgende Wertebereiche sind für die einzelnen Scores möglich, wobei ein hoher Wert immer für stärkere Schmerzen steht:

Score möglicher Wertebereich
Pain Rating Index (PRI) 0 - 78
NWC (Number of Words Chosen) 0 - 20
Hauptkategorie - sensorisch 0 - 42
Hauptkategorie - affektiv 0 - 14
Hauptkategorie - bewertend 0 - 5
Hauptkategorie - verschiedene 0 - 17

Bedeutung der Ergebnisse

Der McGill-Fragebogen ist ein validiertes Selbstauskunftsinstrument, das von Ärzten und Krankenhäusern weltweit als wertvolles Hilfsmittel bei der Betrachtung von chronischen Schmerzen eingesetzt wird.[2] Die Nutzung dieses Fragebogens kann zu einer verbesserten Schmerztherapie führen und in einigen Fällen zu einer genaueren und schnelleren Diagnose beitragen. Er ermöglicht die Erfassung der Schmerzwahrnehmung der Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt sowie im Verlauf der Behandlung. Daher ist er auch zur Überwachung des Therapieerfolgs geeignet.[3]

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Der McGill-Schmerzfragebogen, auch als McGill Pain Index bekannt, ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Bewertung von Schmerzen. Er wurde 1971 an der McGill University von Melzack und Torgerson entwickelt. Der Fragebogen bietet den Patienten die Möglichkeit ihrem Arzt die Qualität und Intensität ihrer Schmerzen zu beschreiben, indem sie aus einer Liste mit 78 Adjektiven zum Thema Schmerz diejenigen auswählen, die ihre Schmerzen am treffendsten beschreiben.[1] Der Fragebogen berücksichtigt umfassende Aspekte der Schmerzwahrnehmung der Patienten.

Die Adjektive sind in 20 Gruppen unterteilt, die wiederum in vier Hauptkategorien aufgeteilt sind: sensorisch (Gruppen 1 - 10), affektiv (Gruppen 11 - 15), bewertend (Gruppe 16) und verschiedene (Gruppen 17 - 20). Innerhalb dieser 20 Gruppen sind die Adjektive bereits nach ihrer Intensität sortiert und drücken dem Rang nach geordnet die Stärke bzw. Intensität der Empfindung oder emotionalen Reaktion aus. Die Patienten wählen in jeder Gruppe diejenigen Adjektive aus, die am besten auf ihre Schmerzen zutreffen, um ihren Ärzten so präzise und genau wie möglich über ihre Schmerzen zu berichten. Wenn die Worte nicht zutreffen, wird kein Wort markiert.

Je nach dessen Intensität wird jedem Adjektiv ein Wert zugewiesen, der für die jeweilige Gruppe dargestellt wird. Anhand dieser Einzelwerte wird eine Summe für jede Hauptkategorie gebildet. Je höher der Score ist, desto stärker ist die Ausprägung der Schmerzen in der jeweiligen Kategorie. Neben den Scores für die vier Hauptkategorien werden auch der Pain Rating Index (PRI) und die Number of Words Chosen (NWC) berechnet.

Pain Rating Index (PRI)

Aus den Einzelwerten für die vier Hauptkategorien wird durch Summenbildung der Pain Rating Index (PRI) gebildet. Dieser kann Werte zwischen 0 und 78 annehmen. Je höher der Wert ist, desto stärker sind die Schmerzen. Ein spezifischer Cut-off-Wert ist nicht definiert.

Number of Words Chosen (NWC)

Die Number of Words Chosen ist die Anzahl der vom Patienten ausgewählten Adjektive an. Da pro Gruppe maximal ein Adjektiv ausgewählt werden kann, beträgt die NWC maximal 20.

Grenzwerte

Für die in diesem Fragebogen berechneten Scores wurden keine Cut-off-Werte definiert. Folgende Wertebereiche sind für die einzelnen Scores möglich, wobei ein hoher Wert immer für stärkere Schmerzen steht:

Score möglicher Wertebereich
Pain Rating Index (PRI) 0 - 78
NWC (Number of Words Chosen) 0 - 20
Hauptkategorie - sensorisch 0 - 42
Hauptkategorie - affektiv 0 - 14
Hauptkategorie - bewertend 0 - 5
Hauptkategorie - verschiedene 0 - 17

Einsatzgebiete

Der McGill-Fragebogen ist ein validiertes Selbstauskunftsinstrument, das von Ärzten und Krankenhäusern weltweit als wertvolles Hilfsmittel bei der Betrachtung von chronischen Schmerzen genutzt wird.[2] Dies kann zu einer verbesserten Schmerztherapie und in einigen Fällen zu einer präziseren und schnelleren Diagnose führen. Der Fragebogen ermöglicht die Erfassung der Schmerzwahrnehmung der Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt sowie im Verlauf der Behandlung. Somit ist er auch zur Überwachung des Therapieerfolgs geeignet. Die minimale Veränderung, die erfasst werden kann, beträgt für den Gesamtscore 5,2 Punkte, für die sensorische Skala 4,5, für die affektive Skala 2,8 und für aktuelle Schmerzintensität 1,4 Punkte.[3]

Anmerkung

Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version

v1.0.0

Versionshistorie

/

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit deutsche Standardversion des McGill Schmerzfragebogens mit 21 inhaltlichen Fragen verfügbar.

Weitere Versionen: Die Short-Form McGill Pain Questionnaire – Deutsche Version (MPQ-D) ist derzeit auf iDocLive nicht verfügbar. Die ursprüngliche Version in englischer Sprache ist derzeit ebenfalls nicht auf iDocLive verfügbar. Weitere validierte Versionen in Spanisch, Portugiesisch, Tschechisch etc. sind auf iDocLive ebenfalls nicht verfügbar.

Umfang

Der Fragebogen enthält 21 Fragen (Single Choice). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt weniger als 10 Minuten.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: McGill Schmerzfragebogen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Melzack, Ronald. The McGill Pain Questionnaire: Major properties and scoring methods. Pain 1(3):p 277-299, September 1975. | DOI: 10.1016/0304-3959(75)90044-5
  2. 2,0 2,1 Byrne, Mary1; Troy, Ann1; Bradley, Laurence A.*,2; Marchisello, Peter J.3; Geisinger, Kurt F.1; Van der Heide, Laurie H.1; Prieto, Edward J.1. Cross-validation of the factor structure of the McGill Pain Questionnaire. Pain 13(2):p 193-201, June 1982. | DOI: 10.1016/0304-3959(82)90029-X
  3. 3,0 3,1 Grafton, Kate V. Grad.Dip.Phys, MSc, MCSP, MMACP*; Foster, Nadine E. BSc(Hons), Dphil, MCSP†; Wright, Christine C. BSc(Hons), FSS, C.Math MIMA‡. Test-Retest Reliability of the Short-Form McGill Pain Questionnaire: Assessment of Intraclass Correlation Coefficients and Limits of Agreement in Patients With Osteoarthritis. The Clinical Journal of Pain 21(1):p 73-82, January 2005.