Kieler Kopfschmerzfragebogen

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Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des Kieler Kopfschmerzfragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der Kieler Kopfschmerzfragebogen kann vom Arzt aber auch vom Patienten als Selbstauskunftsfragebogen angewandt werden, um Kopfschmerzen entsprechend den Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft[1] (IHS) in Kopfschmerzen vom Migränetyp oder episodische bzw. chronische Kopfschmerzen vom Spannungstyp zu differenzieren.

Inhaltlicher Aufbau

Der Kieler Kopfschmerzfragebogen beinhaltet 26 Fragen (aus Gründel der digitalen Umsetzung sind auf iDocLive.de 27 Fragen enthalten), die in zwei Fragekomplexe eingeteilt sind und die Symptome der Kopfschmerzen nach den Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft[1] (IHS) spezifizieren, z.B. ihre Dauer, Häufigkeit, Lokalisation, Charakter, anfallsweise Auftreten und Vorhandensein von Begleitsymptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Bis auf die Fragen zur Dauer und Häufigkeit, bei denen eine Zahl angegeben werden soll, sollen alle anderen Fragen mit "ja" oder "nein" beantwortet werden. Die ersten 12 Fragen gehen auf die Kopfschmerzen vom Migränetyp ein. Die restlichen 14 Fragen differenzieren die episodischen und chronischen Kopfschmerzen vom Spannungstyp.[2]

Die Papierversion des Kieler Kopfschmerzfragebogens mit den einzelnen Fragen sehen Sie hier:

Auswertungshinweise

Es werden keine Scores berechnet. Anhand der vom Patienten gegebenen Antworten wird beurteil, ob die Kriterien für Migräne und/oder episodischen bzw. chronischen Kopfschmerz vom spannungstyp erfüllt sind. Für eine eindeutige Differenzierung müssen alle Kriterien für den jeweiligen Kopfschmerztyp erfüllt sein:

Migräne episodischer Kopfschmerz

vom Spannungstyp

chronischer Kopfschmerz

vom Spannungstyp

Frage Kriterien Frage Kriterium Frage Kriterium
1 ja 14 ja 14 ja
2 - 5 mindestens 2 x ja 15 - 18 mindestens 2 x ja 15 - 18 nein
6 - 9 mindestens 1 x ja 19/20 2 x nein 19/20 2 x nein
10 ja 21/22 mindestens 1 x nein 21/22 2 x nein
23/24 23 = ja und weniger als

15 Kopfschmerztage pro Monat

23/24 23 = ja und 15 Kopfschmerztage

pro Monat oder mehr

Die Auswertung des Kieler Kopfschmerzfragebogens erscheint auf dem ersten Blick etwas kompliziert, ist aber auch in der Papierversion von Hand schnell ausführbar.

Bedeutung der Ergebnisse

Der Kieler Kopfschmerzfragebogen wurde als Unterstützung für die Differentialdiagnose von Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp entwickelt. Der Fragebogen ersetzt allerdings nicht eine ärztliche Diagnose. Eine grobe Einteilung und Hinweise zur Diagnose sind aber durchaus zu entnehmen.[2]

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Die Migräne und der Kopfschmerz vom Spannungstyp sind für 92% aller Kopfschmerzen verantwortlich.[3] Zur Erzielung eines optimalen Therapieerfolgs muss zuerst die richtige Diagnose gestellt werden, weil diese beiden Kopfschmerztypen unterschiedlich behandelt werden müssen.[4]

Der Kieler Kopfschmerzfragebogen ist ein validiertes Hilfsmitte zur Differentialdiagnose von Migräne und episodischen bzw. chronischen Kopfschmerzen von Spannungstyp und kann sowohl vom Patienten als auch vom Arzt angewandt werden. Anhand der Beschreibung der Kopfschmerzmerkmale wird mit 27 Fragen der Kopfschmerz nach den Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft[1] (IHS) eingeordnet. Der erste Fragenkomplex mit 13 Fragen geht auf die Kopfschmerzen vom Migränetyp ein. Die restlichen 14 Fragen differenzieren die Kopfschmerzen vom Spannungstyp.[2]

Eine endgültige Diagnose kann nur auf Grundlage des Fragebogens nicht gestellt werden, allerdings gibt er wertvolle Hinweise zur Diagnosestellung im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung. Zeigen sich dabei keine anderen Erkrankungen, die die Kopfschmerzen als sekundäre Folgeverursachen können, kann die Diagnose der primären Kopfschmerzen "Migräne" oder "Kopfschmerz vom Spannungstyp" gestellt werden. Tritt der Kopfschmerz vom Spannungstyp an weniger als 15 Tagen pro Monat auf, wird er als "episodischer Kopfschmerz vom Spannungstyp" bezeichnet. Besteht er an mindestens 15 Tagen pro Monat, wird er "chronischer Kopfschmerz vom Spannungstyp" genannt.[4]

Grenzwerte

Bei diesem Fragebogen wird kein Score errechnet daher gibt es auch keine Grenzwerte.

Einsatzgebiete

Mit dem Kieler Kopfschmerzfragebogen seht dem Arzt (und dem Patienten) ein validierter Selbstauskunftsfragebogen zur Differenzierung der zwei häufigsten Kopfschmerztypen - Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp - zur Verfügung. Durch die Beantwortung einfacher ja/nein Fragen und Angaben zur Dauer und Häufigkeit der Kopfschmerzen, wird der Kopfschmerz nach den Kriterien der Internationale Kopfschmerzgesellschaft eingeteilt. Natürlich kann der Fragebogen nur das Bild der Kopfschmerztypen beschreiben und unterscheiden und somit nur eine grobe Einteilung und Hinweise zur Diagnose geben. Die endgültige Diagnosestellung erfordert noch eine ärztliche Untersuchung.[4]

Anmerkung

Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version

v1.0.0

Versionshistorie

/

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die validierte deutsche Standardversion des Kieler Kopfschmerzfragebogens mit 27 inhaltlichen Fragen verfügbar. Der Unterschied in der Anzahl der Fragen zu der Papierversion (26 Fragen) ergibt sich durch die digitale Umsetzung. Inhaltlich werden aber keine neuen Fragen hinzugefügt.

Weitere Versionen: /

Umfang

Der Fragebogen enthält 27 Fragen (2 Multiple Choice, 21 ja/nein-Fragen und 4 Freitext (numerisch)). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt weniger als 5 Minuten.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: "Wikilink"

Wikilink folgendermaßen einfügen

[[Medium:Dateiname.pdf|auf Wiki angezeigter Text]]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS) (2018) The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition. Cephalalgia 33(9): 629–808
  2. 2,0 2,1 2,2 Pioch, W. "Schmerzdokumentation in der Praxis. Klassifikation, Stadieneinteilung, Schmerzfragebögen", Springer Berlin, Heidelberg, S. 119 - 124, 2005. ISBN: 978-3-540-22890-5
  3. https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/kopfschmerzen-und-migraene/kopfschmerzen-so-haeufig-ist-die-volkskrankheit-2016918
  4. 4,0 4,1 4,2 Göbel, H. (2004). Wie wird die richtige Kopfschmerzdiagnose gestellt?. In: Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07074-1_4