FFbH-R - Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen
Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des FFbH-R - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.
Beschreibung
Der FFbH-R-Fragebogen stellt die Rückenschmerzversion des Funktionsfragebogens Hannover (FFbH) dar. Mit seinen 12 Aussagen ermöglicht der FFbH-R die Messung der Funktionskapazität bei Alltagstätigkeiten wie Mobilität, persönlicher Hygiene sowie An- und Auskleiden, wenn diese durch eine Behinderung, insbesondere durch Beschwerden der Wirbelsäule, beeinträchtigt ist.[1]
Inhaltlicher Aufbau
Der Fragebogen enthält 12 Items, von denen jedes eine Funktionskapazität im Alltag abbildet. Folgende Kapazitäten werden dabei abgefragt:
- schweren Gegenstand anheben und tragen
- sich selbst waschen und abtrocknen
- sich bücken und leichten Gegenstand aufheben
- sich die Haare über ein Waschbecken waschen
- 1h auf ungepolstertem Stuhl sitzen
- 30 min. ohne Unterbrechung stehen
- sich im Bett aus Rückenlage aufsetzen
- Strümpfe an- und ausziehen
- sich strecken
- im Sitzen einen heruntergefallenen Gegenstand aufheben
- einen schweren Gegenstand vom Boden auf einen Tisch stellen
- 100m schnell laufen
Für alle Items stehen identische Antwortmöglichkeiten zur Verfügung:
- Nein, oder nur mit fremder Hilfe (0 Punkte)
- Ja, aber mit Mühe (1 Punkt)
- Ja (2 Punkte)
Der erfasste Zeitraum beträgt die letzten 7 Tage.
Auswertungshinweise
Zur Berechnung des FFbH-R-Scores werden die Werte aller 12 Antworten addiert und die Summe in Relation zur möglichen Gesamtpunktzahl (24 Punkte) gesetzt (in %). Dabei ergeben sich folgende Grenzwerte[1]:
Bedeutung | Wertebereich |
---|---|
relevante Funktionskapazität | 0 ≤ X < 60 |
mäßige Funktionskapazität | 60 ≤ X < 80 |
normale Funktionskapazität | 80 ≤ X ≤ 100 |
Bedeutung der Ergebnisse
Der FFbH-R-Fragebogen ist ein Selbstbeurteilungsverfahren, das in klinischen und epidemiologischen Untersuchungen sowie in der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z.B. für nachfolgende therapeutische Behandlungen) eingesetzt werden kann. Er ist so konstruiert, dass er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen abbilden kann.
Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®
Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.
Kurzbeschreibung
Der FFbH-R ist ein Kurzfragebogen zur Einschätzung der subjektiven Funktionskapazität bei grundlegenden alltäglichen Tätigkeiten, insbesondere wenn diese durch eine Behinderung, wie etwa Beschwerden der Wirbelsäule, beeinträchtigt sind. Er stellt die Rückenschmerzversion des Funktionsfragebogens Hannover (FFbH) dar.[1]
Der Fragebogen ist ein Selbstbeurteilungsverfahren, das aus zwölf Items mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten besteht. Es werden Fragen zu alltäglichen Tätigkeiten gestellt, zum Beispiel ob sich der Patient von Kopf bis Fuß selbstständig waschen kann oder ob er es schafft einen Gegenstand vom Schrank zu holen, wenn er sich dabei streckt. Für diese zwölf abgefragten Items gibt es immer die dreistufige Antwortskala: „Ja“ (2 Punkte), „Ja, aber mit Mühe“ (1 Punkt) und „Nein oder nur mit fremder Hilfe“ (0 Punkte). Der abgefragte Zeitraum der Funktionseinschränkung umfasst die letzten sieben Tage.[2]
Grenzwerte
Zur Berechnung des FFbH-R-Scores werden die Werte aller 12 Antworten addiert und die Summe in Relation zur möglichen Gesamtpunktzahl (24 Punkte) gesetzt (in %). Dabei ergeben sich folgende Grenzwerte[1]:
Einsatzgebiete
Chronische Rückenschmerzen können zu einer relevanten Beeinträchtigung der Funktionskapazität der Patienten führen. Der FFbH-R-Fragebogen ist ein validiertes Selbstbeurteilungsverfahren, das in klinischen und epidemiologischen Untersuchungen sowie in der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z.B. für nachfolgende therapeutische Behandlungen) verwendet werden kann. Der Fragebogen ist so konstruiert, dass er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen bei Patienten mit Rückenschmerzen und anderen muskuloskeletalen Störungen (z.B. Fibromyalgie) abbilden kann.[1] Der FFbH-R ist der am Häufigsten eingesetzte Fragebogen zur Erfassung der subjektiven Beeinträchtigung bei Rückenschmerz in Deutschland.[2]
Anmerkung
/
Im Fragebogen verwendete Medien
In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.
Versionen
iDocLive Versionierung
Aktuell gültige Version:
v1.0.0
Versionshistorie:
/
Fragebogenfassungen
In iDocLive ist derzeit die Standardversion des FFbH-R - Fragebogens mit 12 inhaltlichen Fragen verfügbar.
Weitere Versionen:
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Umfang
Dieser Fragebogen enthält 12 Fragen (Single Choice). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 3-5 Minuten.[1]
Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: FFbH-R - Fragebogen
Siehe auch
Literatur
- Kohlmann, T., & Raspe, H. (1996). Der Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen (FFbH-R). Die Rehabilitation, 35(1), I–VIII.
- Hildebrandt, Jan; Pfingsten, Michael (2012): Rückenschmerz und Lendenwirbelsäule. Interdisziplinäres Praxisbuch entsprechend den Nationalen VersorgungsLeitlinien Kreuzschmerz. 2., überarbeitete Aufl. Munich: Urban & Fischer.
- Bengel, Jürgen; Wirtz, Markus; Zwingmann, Christian (2008): Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation. Göttingen: Hogrefe (Diagnostik für Klinik und Praxis, Bd. 5).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Kohlmann, T., & Raspe, H. (1996). Der Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen (FFbH-R). Die Rehabilitation, 35(1), I–VIII.
- ↑ 2,0 2,1 Kurtzmann, K. (2016). Therapieeffekte bei akuten und chronischen Rückenschmerzpatienten bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen – Eine Evaluierung anhand sechs verschiedener Scores an 220 Patienten nach stationär konservativer Komplextherapie. Klinik und Poliklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, S. 13-14.