FFbH-R - Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Chronische Rückenschmerzen können zu einer relevanten Beeinträchtigung der Funktionskapazität der Patienten führen. Der FFbH-R-Fragebogen ist ein validierter Selbstbeurteilungsverfahren, der in klinischen und epidemiologischen Untersuchungen, aber auch bei der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z.B. für nachfolgende therapeutische Behandlungen) verwendet werden kann. Der Fragebogen ist so konstruiert, dass er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen bei Patienten mit Rückenschmerzen und anderen muskuloskeletalen Störungen (z.B. Fibromyalgie) abbilden kann.<ref name=":0" /> Der FFbH-R ist der am Häufigsten eingesetzte Fragebogen zur Erfassung der subjektiven Beeinträchtigung bei Rückenschmerz in Deutschland.<ref name=":1" />
Chronische Rückenschmerzen können zu einer relevanten Beeinträchtigung der Funktionskapazität der Patienten führen. Der FFbH-R-Fragebogen ist ein validierter Selbstbeurteilungsverfahren, das in klinischen und epidemiologischen Untersuchungen, aber auch bei der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z.B. für nachfolgende therapeutische Behandlungen) verwendet werden kann. Der Fragebogen ist so konstruiert, dass er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen bei Patienten mit Rückenschmerzen und anderen muskuloskeletalen Störungen (z.B. Fibromyalgie) abbilden kann.<ref name=":0" /> Der FFbH-R ist der am Häufigsten eingesetzte Fragebogen zur Erfassung der subjektiven Beeinträchtigung bei Rückenschmerz in Deutschland.<ref name=":1" />
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Version vom 16. März 2023, 13:30 Uhr

Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des FFbH-R - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der FFbH-R-Fragebogen stellt die Rückenschmerzversion des Funktionsfragebogens Hannover (FFbH) dar. Durch die 12 Aussagen des FFbH-R lässt sich die die Funktionskapazität bei Alltagstätigkeiten (Mobilität, persönliche Hygiene, An- und Auskleiden) messen, wenn diese durch eine Behinderung (insbesondere durch Beschwerden der Wirbelsäule) beeinträchtigt ist.[1]

Inhaltlicher Aufbau

Der Fragebogen enthält 12 Items, von denen jedes eine Funktionskapazität im Alltag abbildet. Folgende Kapazitäten werden dabei abgefragt:

  • schweren Gegenstand anheben und tragen
  • sich selbst waschen und abtrocknen
  • sich bücken und leichten Gegenstand aufheben
  • sich die Haare über ein Waschbecken waschen
  • 1h auf ungepolstertem Stuhl sitzen
  • 30 min. ohne Unterbrechung stehen
  • sich im Bett aus Rückenlage aufsetzen
  • Strümpfe an- und ausziehen
  • sich strecken
  • im Sitzen einen heruntergefallenen Gegenstand aufheben
  • einen schweren Gegenstand vom Boden auf einen Tisch stellen
  • 100m schnell laufen

Es stehen für alle Items folgende identischen Antwortmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Nein, oder nur mit fremder Hilfe (0 Punkte)
  • Ja, aber mit Mühe (1 Punkt)
  • Ja (2 Punkte)

Der erfasste Zeitraum beträgt die letzten 7 Tage.

Auswertungshinweise

Zur Berechnung des FFbH-R-Scores werden die Werte aller 12 Antworten addiert und die Summe in Relation zur möglichen Gesamtpunktzahl (24 Punkte) gesetzt (in %). Dabei ergeben sich folgende Grenzwerte[1]:

Bedeutung Wertebereich
relevante Funktionskapazität 0 ≤ X ≤ 60
mäßige Funktionskapazität 60 < X ≤ 80
normale Funktionskapazität 80 < X ≤ 100

Bedeutung der Ergebnisse

Der FFbH-R-Fragebogen ist ein Selbstbeurteilungsverfahren. Er kann in klinischen und epidemiologischen Untersuchungen, aber auch bei der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z.B. für nachfolgende therapeutische Behandlungen) verwendet werden. Der Fragebogen ist so konstruiert, dass er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen abbilden kann.

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Der FFbH-R ist ein Kurzfragebogen zur Einschätzung der subjektiven Funktionskapazität bei grundlegenden alltäglichen Tätigkeiten, wenn diese durch eine Behinderung (insbesondere durch Beschwerden der Wirbelsäule) beeinträchtigt ist. Er stellt die Rückenschmerzversion des Funktionsfragebogens Hannover (FFbH) dar.[1]

Der Fragebogen ist ein Selbstbeurteilungsverfahren bestehend aus zwölf Items mit je drei Antwortmöglichkeiten. Es werden Fragen zu alltäglichen Tätigkeiten gestellt, zum Beispiel ob sich der Patient von Kopf bis Fuß selbstständig waschen kann oder ob er es schafft einen Gegenstand vom Schrank zu holen, wenn er sich dabei streckt. Zu diesen zwölf abgefragten Items gibt es immer die dreistufige Antwortskala: „Ja“ (2 Punkte), „Ja, aber mit Mühe“ (1 Punkt) und „Nein oder nur mit fremder Hilfe“ (0 Punkte). Den abgefragte Zeitraum der Funktionseinschränkung bilden die letzten sieben Tage.[2]

Grenzwerte

Zur Berechnung des FFbH-R-Scores werden die Werte aller 12 Antworten addiert und die Summe in Relation zur möglichen Gesamtpunktzahl (24 Punkte) gesetzt (in %). Dabei ergeben sich folgende Grenzwerte[1]:

Symbol Bedeutung Wertebereich
Weißes Ausrufezeichen auf rotem Oktagon.png relevante Funktionskapazität 0 ≤ X ≤ 60
Weißes Ausrufezeichen auf orangem Dreieck.png mäßige Funktionskapazität 60 < X ≤ 80
Weißer Haken auf grünem Kreis.png normale Funktionskapazität 80 < X ≤ 100
Weißes Ausrufezeichen auf dunkelgrauen Quadrat.png Aufgrund fehlender Angaben konnte kein Score berechnet werden.

Einsatzgebiete

Chronische Rückenschmerzen können zu einer relevanten Beeinträchtigung der Funktionskapazität der Patienten führen. Der FFbH-R-Fragebogen ist ein validierter Selbstbeurteilungsverfahren, das in klinischen und epidemiologischen Untersuchungen, aber auch bei der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z.B. für nachfolgende therapeutische Behandlungen) verwendet werden kann. Der Fragebogen ist so konstruiert, dass er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen bei Patienten mit Rückenschmerzen und anderen muskuloskeletalen Störungen (z.B. Fibromyalgie) abbilden kann.[1] Der FFbH-R ist der am Häufigsten eingesetzte Fragebogen zur Erfassung der subjektiven Beeinträchtigung bei Rückenschmerz in Deutschland.[2]

Anmerkung

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Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version:

v1.0.0

Versionshistorie:

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Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die Standardversion des FFbH-R - Fragebogens mit 12 inhaltlichen Fragen verfügbar.

Weitere Versionen:

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Umfang

Dieser Fragebogen enthält 12 Fragen (Single Choice). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 3-5 Minuten.[1]

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: FFbH-R - Fragebogen

Siehe auch

Literatur

  • Kohlmann, T., & Raspe, H. (1996). Der Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen (FFbH-R). Die Rehabilitation, 35(1), I–VIII.
  • Hildebrandt, Jan; Pfingsten, Michael (2012): Rückenschmerz und Lendenwirbelsäule. Interdisziplinäres Praxisbuch entsprechend den Nationalen VersorgungsLeitlinien Kreuzschmerz. 2., überarbeitete Aufl. Munich: Urban & Fischer.
  • Bengel, Jürgen; Wirtz, Markus; Zwingmann, Christian (2008): Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation. Göttingen: Hogrefe (Diagnostik für Klinik und Praxis, Bd. 5).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Kohlmann, T., & Raspe, H. (1996). Der Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen (FFbH-R). Die Rehabilitation, 35(1), I–VIII.
  2. 2,0 2,1 Kurtzmann, K. (2016). Therapieeffekte bei akuten und chronischen Rückenschmerzpatienten bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen – Eine Evaluierung anhand sechs verschiedener Scores an 220 Patienten nach stationär konservativer Komplextherapie. Klinik und Poliklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, S. 13-14.