FESS - Fragebogen zur Erfassung der schmerzspezifischen Selbstwirksamkeit

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Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des FESS - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der Fragebogen zur Erfassung der schmerzspezifischen Selbstwirksamkeit (FESS) wird zur Messung von Selbstwirksamkeitserwartungen bei Personen mit chronischen Schmerzen verwendet. Dieser validierte Selbstauskunftsinstrument ist die adaptierte deutsche Version des Pain Self-Efficacy Questionnaire (PSEQ)[1]. Im Gegensatz zu anderen Selbstwirksamkeitsmassen berücksichtigt dieser bei der Einschätzung von Selbstwirksamkeitserwartungen die vorliegenden Schmerzen und den Umgang mit dem Schmerzgeschehen selbst.[2]

Die Messung der Selbstwirksamkeit wird häufig als psychologischer Faktor zur Erklärung des Schmerzgeschehens herangezogen[3]. Sie spielt vor allem für die Wahrnehmung von und die Anpassung an Schmerzen sowie die dadurch bedingte, subjektiv wahrgenommene Beeinträchtigung eine entscheidende Rolle.[2]

Inhaltlicher Aufbau

Der Fragebogen umfasst 10 Fragen, die auf einer 6 Punkte umfassenden visuellen Skala beantwortet werden, mit Antwortmöglichkeiten von 1 bis 6, wobei „1“ für "gar nicht überzeugt" und „6“ für "vollkommen überzeugt" steht.

Auswertungshinweise

Aus den Einzelwerten der 10 Fragen wird ein Summenwert gebildet. Je höher der FESS - Score, desto höher ist die Selbstwirksamkeitserwartung des Patienten. Folgende Cut-off-Werte wurden definiert:

  • FESS - Score 0 - 19: auffällig
  • FESS - Score 20 - 40: grenzwertig
  • FESS - Score 41 - 60: unauffällig

Falls Angaben zur einer oder mehreren Fragen fehlen, kann kein Score berechnet werden.

Bedeutung der Ergebnisse

Der FESS kann die schmerzspezifische Selbstwirksamkeitserwartung bei chronischen Schmerzpatienten zu einem Zeitpunkt aber auch im Verlauf messen. Eine hohe Selbstwirksamkeit kann sich positiv auf die Schmerztherapie und -bewältigung auswirken. Der Steigerung der Selbstwirksamkeit und die Aufklärung über falsche Vermeidungsstrategien sind wichtige Strategien für die effektive Therapie chronischer Schmerzen.

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Selbstwirksamkeit ist die Erwartungen einer Person, in einer bestimmten Situation ein Verhalten erfolgreich ausführen zu können. Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen die Auswahl von Handlungen, das Maß an aufgebrachter Anstrengung zur Zielerreichung sowie die Dauer, wie lange Personen – besonders angesichts von Hindernissen (wie Schmerzen) – an einer bestimmten Aufgabe festhalten. Dabei sind Selbstwirksamkeitserwartungen nicht als statisch, sondern als durch Erfahrungen veränderbar zu betrachten.[2][4]

Die Messung der Selbstwirksamkeit wird häufig als psychologischer Faktor zur Erklärung des Schmerzgeschehens herangezogen[3]. Sie spielt vor allem für die Wahrnehmung von und die Anpassung an Schmerzen sowie die dadurch bedingte, subjektiv wahrgenommene Beeinträchtigung eine entscheidende Rolle.[2]

Der Fragebogen zur Erfassung der schmerzspezifischen Selbstwirksamkeit (FESS) wird zur Messung von Selbstwirksamkeitserwartungen bei Personen mit chronischen Schmerzen verwendet. Dieser validierte Selbstauskunftsinstrument ist die adaptierte deutsche Version des Pain Self-Efficacy Questionnaire (PSEQ)[1]. Im Gegensatz zu anderen Selbstwirksamkeitsmassen berücksichtigt dieser bei der Einschätzung von Selbstwirksamkeitserwartungen die vorliegenden Schmerzen und den Umgang mit dem Schmerzgeschehen selbst.[2]

Der Fragebogen umfasst 10 Fragen, die auf einer 6 Punkte umfassenden visuellen Skala beantwortet werden, mit Antwortmöglichkeiten von 1 bis 6, wobei „1“ für "gar nicht überzeugt" und „6“ für "vollkommen überzeugt" steht. Aus den Einzelwerten der 10 Fragen wird ein Summenwert gebildet. Je höher der FESS - Score, desto höher ist die Selbstwirksamkeitserwartung des Patienten.

Grenzwerte

Folgende Cut-off-Werte wurden definiert:

Symbol Bedeutung FESS - Score
Weißes Ausrufezeichen auf rotem Oktagon.png auffällig 0 - 19
Weißes Ausrufezeichen auf orangem Dreieck.png grenzwertig 20 - 40
Weißer Haken auf grünem Kreis.png unauffällig 41 - 60

Falls Angaben zur einer oder mehreren Fragen fehlen, kann kein Score berechnet werden.

Einsatzgebiete

Als validiertes veränderungssensitives Selbstauskunftsinstrument gibt der FESS Hinweise für die Beurteilung des Therapieerfolgs und leistet eine signifikanten Beitrag zur Vorhersage vom Behandlungsoutcom. Der Fragebogen hat gute psychometrische Eigenschaften. Durch seine Veränderungssensitivität ist er ein gutes Maß zur Status- und Veränderungsmessungen in der klinischen Praxis sowie zur Evaluation des Therapieerfolgs.[2] Je höher die Selbstwirksamkeitserwartung eines Patienten ist, desto höher ist seine Motivation seine Gewohnheiten zu Ändern und trotz Rückschläge bei der Therapie dran zu bleiben.[4] Deshalb spielen die Steigerung der Selbstwirksamkeit und die Aufklärung über falsche Vermeidungsstrategien eine wichtige Rolle für die effektive Therapie chronischer Schmerzen.

Anmerkung

Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version

v1.0.0

Versionshistorie

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die deutsche Standardversion des FASS - Fragebogens mit 10 inhaltlichen Fragen verfügbar.

Weitere Versionen: Die ursprüngliche Version in englischer Sprache ist derzeit nicht auf iDocLive verfügbar.

Umfang

Der Fragebogen enthält 10 Fragen (VAS 1 - 6). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 1 Minute.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: FESS - Fragebogen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Nicholas MK. The pain self-efficacy questionnaire: Taking pain into account. Eur J Pain. 2007 Feb;11(2):153-63. doi: 10.1016/j.ejpain.2005.12.008. Epub 2006 Jan 30. PMID: 16446108.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Mangels, M., Schwarz, S., Sohr, G., Holme, M., & Rief, W. (2009). Der Fragebogen zur Erfassung der schmerzspezifischen Selbstwirksamkeit (FESS). Diagnostica, 55, 84-93.
  3. 3,0 3,1 Turk DC, Okifuji A. Psychological factors in chronic pain: evolution and revolution. J Consult Clin Psychol. 2002 Jun;70(3):678-90. doi: 10.1037//0022-006x.70.3.678. PMID: 12090376.
  4. 4,0 4,1 Albert Bandura (1998) Health promotion from the perspective of social cognitive theory, Psychology & Health, 13:4, 623-649, DOI: 10.1080/08870449808407422