MPSS - Mainzer Stadienmodell der Schmerzchronifizierung

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Version vom 21. März 2023, 14:50 Uhr von Tanya Makarova (Diskussion | Beiträge) (→‎Umfang: neue Inhalte und Literaturhinweise)

Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des MPSS - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Der MPSS - Fragebogen (Mainzer Stadienmodell der Schmerzchronifizierung nach Gerbershagen, Mainz Pain Staging System) teilt Schmerzpatienten in einen von drei Stadien (I bis III) der Schmerzchronifizierung ein. Der Schmerz wird dabei als dynamischer, mehrdimensionaler Prozess betrachtet und der Chronifizierungsprozess wird anhand zeitlicher und räumlicher Aspekte der Schmerzen und verschiedener Verhaltensweisen der Patienten wie Medikamenteneinnahmeverhalten und die Beanspruchung des Gesundheitssystems (Patientenkarriere) abgebildet.[1]

Inhaltlicher Aufbau

Um das Stadium der Schmerzchronifizierung zu erheben werden mit zehn Achsen, eine Frage pro Achse, insgesamt vier Dimensionen des Schmerzes bzw. des Patienten gemessen:

  • zeitliche Aspekte des Schmerzes
  • räumliche Aspekt des Schmerzes
  • Medikamenteneinnahmeverhalten
  • Patientenkarriere

Dabei gibt es pro Achse jeweils drei Antwortmöglichkeiten, von denen eine ausgewählt werden kann.

Auswertungshinweise

Die Antwortmöglichkeiten werden mit Zahlen codiert. Anschließend erfolgt eine Summenbildung. Je nach Summenwert können unterschiedliche Stadien der Schmerzchronifizierung angenommen werden. Die Grenzwerte sind dabei wie folgt:

Bedeutung Wertebereich
Stadium I 4 ≤ X ≤ 6
Stadium II 7 ≤ X ≤ 8
Stadium III 9 ≤ X ≤ 12

Bedeutung der Ergebnisse

Das MPSS gibt einen guten Überblick über die zu erwartenden therapeutischen Erfolge und rückt ein Behandlungsergebnis so in ein der Schmerzchronifizierung entsprechendes Licht.

Umfangreiche Untersuchungen zur ambulanten und stationären Schmerztherapie zeigen, dass der Therapieerfolg maßgeblich vom Chronifizierungsgrad der Schmerzen abhängt.[1] Mit der Stadienzuordnung hat der Haus- oder Facharzt ein diagnostisches Instrument in der Hand, das eine wichtige Entscheidungshilfe in der Therapieplanung des Patienten darstellt.[2]

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Um das Stadium der Schmerzchronifizierung zu erheben werden mit zehn Achsen, eine Frage pro Achse, insgesamt vier Dimensionen des Schmerzes bzw. des Patienten gemessen:

  • zeitliche Aspekte des Schmerzes
  • räumliche Aspekt des Schmerzes
  • Medikamenteneinnahmeverhalten
  • Patientenkarriere

Grenzwerte

Die Antwortmöglichkeiten werden mit Zahlen codiert. Anschließend erfolgt eine Summenbildung. Je nach Summenwert können unterschiedliche Stadien der Schmerzchronifizierung angenommen werden. Die Grenzwerte sind dabei wie folgt:

Bedeutung Wertebereich
Stadium I 4 ≤ X ≤ 6
Stadium II 7 ≤ X ≤ 8
Stadium III 9 ≤ X ≤ 12

Einsatzgebiete

Das MPSS gibt einen guten Überblick über die zu erwartenden therapeutischen Erfolge und rückt ein Behandlungsergebnis so in ein der Schmerzchronifizierung entsprechendes Licht.

Mit der Stadienzuordnung hat der Haus- oder Facharzt ein diagnostisches Instrument in der Hand, das eine wichtige Entscheidungshilfe in der Therapieplanung des Patienten darstellt.

Anmerkung

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Im Fragebogen verwendete Medien

In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version:

v1.0.0

Versionshistorie:

/

Fragebogenfassungen

In iDocLive ist derzeit die Standardversion des MPSS - Fragebogens mit 10 inhaltlichen Fragen verfügbar.

Weitere Versionen:

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Umfang

Dieser Fragebogen enthält 10 Fragen (Single Choice). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 3-5 Minuten.

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: MPSS - Fragebogen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Wurmthaler C, Gerbershagen HU, Dietz G, Korb J, Nilges P, Schilling S (1996). Chronifizierung und psychologische Merkmale-Die Beziehung zwischen Chronifizierungsstadien bei Schmerzen und psychophysischem Befinden und familiären Merkmalen. Sonderdruck Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 4 113-36
  2. Ljutow, A. (2010). Betreuung chronischer Schmerzpatienten. Rolle des Hausarztes - diagnostische Entscheidungshilfen. ARS Medici Dossier XI, Rosenfluh Publikationen AG