RMDQ - Roland and Morris Disability Questionnaire: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 24. April 2024, 15:50 Uhr
Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des RMDQ - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.
Beschreibung
Der RMDQ - Fragebogen (Roland and Morris Disability Questionnaire, deutsche Version) ist ein validiertes Selbstbeurteilungsinstrument, das entwickelt wurde, um die Auswirkungen von Rückenschmerzen auf die täglichen Aktivitäten und die Körperfunktionen einer Person zu bewerten.[1] Lediglich die psychosoziale Funktion wird nicht berücksichtigt. Er wird häufig in klinischen Untersuchungen und bei der Verlaufsbewertung von Patienten mit Rückenschmerzen verwendet. Der RMDQ-D kann grundsätzlich bei allen Rückenschmerzpatienten angewendet werden (akut – subakut – chronisch).
Inhaltlicher Aufbau
Der Fragebogen besteht aus 24 Items, die sich auf einen begrenzten Bereich körperlicher Funktionen konzentrieren wie Gehen, Sitzen, Anziehen, Treppensteigen oder Schlafen, sowie auf die Beurteilung von Alltagsaktivitäten. Der Patient wird aufgefordert die Aussagen anzukreuzen, die auf sein Befinden am Tag der Befragung zutreffen. Dies erlaubt eine Verlaufsbewertung. Jede angekreuzte Aussage wird mit einem Punkt bewertet.
Auswertungshinweise
Zur Berechnung des RMD-Scores wird anhand der Patientenangaben zu den 24 Items die Summe gebildet, wobei jedes Item, das auf den Patienten zutrifft mit 1 Punkt bewertet wird. Somit ergibt sich ein Score zwischen "0" (keine Einschränkung) und "24" (maximale Einschränkung). Roland und Morris haben keine Cut-off-Werte definiert, sodass keine unterschiedlichen Grade der Behinderung ermittelt werden können.
Für die Verlaufsbeurteilung kann die klinische Veränderung in Prozent gemessen werden, indem die RMD-Scores an verschiedenen Messpunkten (z.B. zu Beginn und am Ende der Behandlung). Wenn ein Patient beispielsweise zu Beginn der Behandlung einen RMD-Score von 15 hatte und am Ende ein Score von 3 (entspricht einer Verbesserung von 12 Punkten), beträgt die positive Veränderung 80% (12 / 15 * 100). Die minimale klinisch relevante Veränderung wird von diversen Autoren unterschiedlich angegeben und beträgt zwischen 2-8 Punkten. Es wird daher vorgeschlagen, diese Grenze abhängig vom Behinderungsgrad zu bestimmen:
Behinderungsgrad | RMD-Score | minimale klinisch relevante Veränderung |
---|---|---|
geringe Behinderung | <9 | 1-2 |
große Behinderung | >16 | 8 |
nicht genauer bestimmt | - | 5 |
Bei Werten unter 4 oder über 20 sind nur geringe Veränderungen zu erwarten. In solchen Fällen ist der Fragebogen entweder nicht aussagekräftig, oder die minimale klinisch relevante Veränderung übersteigt den Ausgangswert.
Bedeutung der Ergebnisse
Der Roland and Morris Disability Questionnair ist ein validierter, zuverlässiger und robuster Fragebogen, der sowohl in klinischen Studien als auch in der Praxis zur Evaluation der Behandlungserfolgs während und am Ende der Behandlung eingesetzt wird. Aufgrund seiner übersichtlichen Struktur und einfachen Auswertung ist der Fragebogen zeitökonomisch.
Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®
Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.
Kurzbeschreibung
Einschränkungen der körperlichen Funktionsfähigkeit werden häufig von Patienten mit Rückenschmerzen berichtet. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten und führen häufig zur Chronifizierung und zur Arbeitsunfähigkeit. Daher ist der Messung der körperlichen Funktionsfähigkeit ein wichtiges Instrument zur Messung des Therapieerfolgs bei Patienten mit Rückenschmerzen.[2]
Der RMDQ - Fragebogen (Roland and Morris Disability Questionnaire, deutsche Version) ist einer der am häufigsten genutzten Fragebögen zur Erfassung der körperlichen Funktionsfähigkeit bei Rückenschmerzpatienten.[3] Es handelt sich um ein validiertes Selbstbeurteilungsinstrument, das entwickelt wurde, um die Auswirkungen von Rückenschmerzen auf die täglichen Aktivitäten und die Körperfunktionen einer Person zu bewerten.[1] Lediglich die psychosoziale Funktion wird nicht berücksichtigt. Er wird häufig in klinischen Untersuchungen und bei der Verlaufsbewertung von Patienten mit Rückenschmerzen verwendet. Der RMDQ-D kann grundsätzlich bei allen Rückenschmerzpatienten angewendet werden (akut – subakut – chronisch).
Der Fragebogen besteht aus 24 Items, die sich auf einen begrenzten Bereich körperlicher Funktionen konzentrieren wie Gehen, Sitzen, Anziehen, Treppensteigen oder Schlafen, sowie auf die Beurteilung von Alltagsaktivitäten. Der Patient wird aufgefordert die Aussagen anzukreuzen, die auf sein Befinden am Tag der Befragung zutreffen. Dies erlaubt eine Verlaufsbewertung. Jede angekreuzte Aussage wird mit einem Punkt bewertet.
Grenzwerte
Zur Berechnung des RMD-Scores wird anhand der Patientenangaben zu den 24 Items die Summe gebildet, wobei jedes Item, das auf den Patienten zutrifft mit 1 Punkt bewertet wird. Somit ergibt sich ein Score zwischen "0" (keine Einschränkung) und "24" (maximale Einschränkung). Roland und Morris haben keine Cut-off-Werte definiert, sodass keine unterschiedlichen Grade der Behinderung ermittelt werden können.
Für die Verlaufsbeurteilung kann die klinische Veränderung in Prozent gemessen werden, indem die RMD-Scores an verschiedenen Messpunkten (z.B. zu Beginn und am Ende der Behandlung). Wenn ein Patient beispielsweise zu Beginn der Behandlung einen RMD-Score von 15 hatte und am Ende ein Score von 3 (entspricht einer Verbesserung von 12 Punkten), beträgt die positive Veränderung 80% (12 / 15 * 100). Die minimale klinisch relevante Veränderung wird von diversen Autoren unterschiedlich angegeben und beträgt zwischen 2-8 Punkten. Es wird daher vorgeschlagen, diese Grenze abhängig vom Behinderungsgrad zu bestimmen:
Behinderungsgrad | RMD-Score | minimale klinisch relevante Veränderung |
---|---|---|
geringe Behinderung | <9 | 1-2 |
große Behinderung | >16 | 8 |
nicht genauer bestimmt | - | 5 |
Bei Werten unter 4 oder über 20 sind nur geringe Veränderungen zu erwarten. In solchen Fällen ist der Fragebogen entweder nicht aussagekräftig, oder die minimale klinisch relevante Veränderung übersteigt den Ausgangswert.
Einsatzgebiete
Der Roland and Morris Disability Questionnair ist ein validierter, zuverlässiger und robuster Fragebogen, der sowohl in klinischen Studien als auch in der Praxis zur Evaluation des Behandlungserfolgs während und am Ende der Behandlung eingesetzt wird. Aufgrund seiner übersichtlichen Struktur und einfachen Auswertung ist der Fragebogen zeitökonomisch.
Anmerkung
Im Fragebogen verwendete Medien
In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.
Versionen
iDocLive Versionierung
Aktuell gültige Version
v1.0.0
Versionshistorie
/
Fragebogenfassungen
In iDocLive ist derzeit die deutsche Standardversion des Roland and Morris Disability Questionnair mit 24 inhaltlichen Fragen verfügbar.
Weitere Versionen: Die Kurzversionen mit 18 bzw. 11 Items sind auf iDocLive nicht verfügbar. Die ursprüngliche Version in englischer Sprache als auch die validierten Versionen in anderen Sprechen sind ebenfalls nicht auf iDocLive verfügbar.
Umfang
Der Fragebogen enthält 24 Fragen (Single Choice). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 5 Minuten.
Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: Roland and Morris Disability Questionnair
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Roland M, Fairbank J. The Roland-Morris Disability Questionnaire and the Oswestry Disability Questionnaire. Spine (Phila Pa 1976). 2000 Dec 15;25(24):3115-24. doi: 10.1097/00007632-200012150-00006. Erratum in: Spine 2001 Apr 1;26(7):847. PMID: 11124727.
- ↑ Chiarotto A, Maxwell LJ, Terwee CB, Wells GA, Tugwell P, Ostelo RW. Roland-Morris Disability Questionnaire and Oswestry Disability Index: Which Has Better Measurement Properties for Measuring Physical Functioning in Nonspecific Low Back Pain? Systematic Review and Meta-Analysis. Phys Ther. 2016 Oct;96(10):1620-1637. doi: 10.2522/ptj.20150420. Epub 2016 Apr 14. PMID: 27081203.
- ↑ Chapman, Jens R. MD*; Norvell, Daniel C. PhD†; Hermsmeyer, Jeffrey T. BS†; Bransford, Richard J. MD*; DeVine, John MD‡; McGirt, Matthew J. MD§; Lee, Michael J. MD¶. Evaluating Common Outcomes for Measuring Treatment Success for Chronic Low Back Pain. Spine 36():p S54-S68, October 1, 2011. | DOI: 10.1097/BRS.0b013e31822ef74d