Örebro Musculoskeletal Pain Screening Questionnaire: Unterschied zwischen den Versionen

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===Inhaltlicher Aufbau===
===Inhaltlicher Aufbau===
Die Kurzfassung des ÖMPSQ besteht aus 10 Items, die sich auf fünf Bereiche unterteilen. Diese sind (1) Liste zur Auswahl der Schmerzlokalisierung (Item 1), (2) Schmerzintensität (Item 2), (3) Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag (Items 3 - 6), (4) Depressivität (Items-Nr. 7 - 8) und eine (5) Angstvermeidungsüberzeugungen (Items 9 - 10). Das Item zur Schmerzlokalisierung bietet eine Beantwortung mit möglicher Mehrfachnennung von sechs Körperregionen. Die Beantwortung der restlichen Items erfolgt anhand einer 11-stufigen Likert-Skala von 0 bis 10, deren Endpunkte sich im Wortlaut unterscheiden.<ref>Schmidt, C. O., Kohlmann, T., Pfingsten, M., Lindena, G., Marnitz, U., Pfeifer, K., & Chenot, J. F. (2023), Verfahrensdokumentation: ÖMSPQ. Örebro Musculoskeletal Pain Questionnaire - Kurzfassung, In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), Open Test Archive. Trier: ZPID. <nowiki>https://doi.org/10.23668/psycharchives.5623</nowiki></ref>
Die Kurzfassung des ÖMPSQ besteht aus 10 Items, die sich auf fünf Bereiche unterteilen. Diese sind (1) Liste zur Auswahl der Schmerzlokalisierung (Item 1), (2) Schmerzintensität (Item 2), (3) Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag (Items 3 - 6), (4) Depressivität (Items-Nr. 7 - 8) und eine (5) Angstvermeidungsüberzeugungen (Items 9 - 10). Das Item zur Schmerzlokalisierung bietet eine Beantwortung mit möglicher Mehrfachnennung von sechs Körperregionen. Die Beantwortung der restlichen Items erfolgt anhand einer 11-stufigen Likert-Skala von 0 bis 10, deren Endpunkte sich im Wortlaut unterscheiden.<ref name=":0">Schmidt, C. O., Kohlmann, T., Pfingsten, M., Lindena, G., Marnitz, U., Pfeifer, K., & Chenot, J. F. (2023), Verfahrensdokumentation: ÖMSPQ. Örebro Musculoskeletal Pain Questionnaire - Kurzfassung, In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), Open Test Archive. Trier: ZPID. <nowiki>https://doi.org/10.23668/psycharchives.5623</nowiki></ref>
===Auswertungshinweise===
===Auswertungshinweise===
/
Folgende Cut-off-Werte werden vorgegeben<ref name=":0" />:


Die Auswertung erfolgt über die Summierung der Itemwerte auf Skalen- und Gesamtebene. Für die Prognose anhand der Kurzversion können sowohl Summen der Mittelwerte der fünf Subskalen gebildet werden (Min = 0, Max = 50), wie auch ein Gesamtwert aller Items (Min = 0, Max = 96), oder die fünf Domains separat für eine multidimensionale Vorhersage von Problemen.<ref>Schmidt, C.O., Kohlmann, T., Pfingsten, M. ''et al.'' Construct and predictive validity of the German Örebro questionnaire short form for psychosocial risk factor screening of patients with low back pain. ''Eur Spine J'' 25, 325–332 (2016). https://doi.org/10.1007/s00586-015-4196-3, S. 327</ref>
* Wenn bei fünf Fragen aus dem körperlichen Bereich (Item 2 bis 6) oder bei drei Fragen aus dem psychischen Bereich (Item 7-10) ein Wert größer „4“ angekreuzt worden ist, kann ein erhöhtes physisches/körperliches bzw. psychisches Chronifizierungsrisiko angenommen werden.
* Wird nur im Bereich physische Risikofaktoren ein positives Ergebnis erzielt (Wert größer 4 bei 5 Fragen), gilt dies als mittleres Chronifizierungsrisiko.
* Wird im Bereich psychische Risikofaktoren ein positives Ergebnis erzielt (Wert größer 4 bei 3 Fragen), gilt dies als hohes Chronifizierungsrisiko.


Folgende Cut-off-Werte werden vorgegeben:
{| class="wikitable"
|+
!Ergebnis
!Bedeutung
!
!
|-
|Körperlich
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|
|
|-
|
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|-
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1) Wenn bei fünf Fragen aus dem körperlichen Bereich (Item 2 bis 6) oder bei drei Fragen aus dem psychischen Bereich (Item 7-10) ein Wert größer „4“ angekreuzt worden ist, kann ein erhöhtes physisches/körperliches bzw. psychisches Chronifizierungsrisiko angenommen werden.  
* Das Item 1, das nicht in die Auswertung einfließt, dient zur Erfassung von Schmerzen in anderen Regionen. Je mehr Regionen als schmerzhaft angegeben werden, umso höher ist das Chronifizierungsrisiko.


2) Wird nur im Bereich physische Risikofaktoren ein positives Ergebnis erzielt, gilt dies als mittleres Chronifizierungsrisiko.
3) Wird im Bereich psychische Risikofaktoren ein positives Ergebnis erzielt, gilt dies als hohes Chronifizierungsrisiko.
4) Das Item 1, das nicht in die Auswertung einfließt, dient zur Erfassung von Schmerzen in anderen Regionen. Je mehr Regionen als schmerzhaft angegeben werden, umso höher ist das Chronifizierungsrisiko.
===Bedeutung der Ergebnisse===
===Bedeutung der Ergebnisse===
<span style="color: red; font-style: italic">Welche Bedeutung haben die Ergebnisse in der Praxis für Diagnosestellung, Therapie, Messung des Behandlungserfolgs etc.</span>
<span style="color: red; font-style: italic">Welche Bedeutung haben die Ergebnisse in der Praxis für Diagnosestellung, Therapie, Messung des Behandlungserfolgs etc.</span>

Version vom 26. September 2023, 13:48 Uhr

Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des Örebro - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.

Beschreibung

Die "Örebro Kurzfassung" bezieht sich auf den Örebro Musculoskeletal Pain Questionnaire (Örebro-MSQ), der zur Bewertung von Patienten mit muskuloskelettalen Schmerzen, insbesondere Rückenschmerzen, entwickelt wurde. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Instrument zur Einschätzung der Prognose von Schmerzpatienten, insbesondere hinsichtlich ihrer Rückkehr zur Arbeit und der Entwicklung von chronischen Schmerzen.

Die Kurzfassung des Örebro-MSQ besteht aus einem reduzierten Satz von Fragen, die es den Gesundheitsdienstleistern ermöglichen, schnell und effizient eine Einschätzung der Situation eines Patienten vorzunehmen. Dieses Screening-Tool zielt darauf ab, Patienten zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für langfristige Beeinträchtigungen durch Schmerzen oder Arbeitsunfähigkeit haben könnten.

Der Fragebogen bezieht sich auf verschiedene Aspekte, darunter die Schmerzintensität, die psychische Gesundheit, die Aktivitäten des täglichen Lebens und die Arbeitsfähigkeit des Patienten. Anhand der Antworten auf diese Fragen kann eine Prognose für den weiteren Verlauf und die besten Interventionsstrategien erstellt werden.

Die Örebro Kurzfassung ist ein nützliches Werkzeug, um die Patientenversorgung zu optimieren, insbesondere in den Bereichen der Rehabilitation und Schmerztherapie, indem sie frühzeitig auf Risikofaktoren hinweist und geeignete Maßnahmen ermöglicht.


Muskuloskeletale Schmerzen wie Rückenschmerzen können sich leicht zu einem anhaltenden Problem entwickeln. Ungefähr 10 % derjenigen, die an akuten Rückenschmerzen leiden, entwickeln eine langfristige Arbeitsunfähigkeit (Linton, Nicholas & MacDonald, 2011, S. 1891). Daher sollte den Risikofaktoren einer Chronifizierung mehr Beachtung geschenkt werden. Bei der Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen wird den Hinweisen auf eine mögliche schwere körperliche Erkrankung, den sog. „red flags“, ein besonderes diagnostisches Augenmerk zuteil. Demgegenüber finden psychosoziale Risikofaktoren der Chronifizierung, sog. „yellow flags“, trotz ihrer Häufigkeit und prognostischen Bedeutung, in der deutschen Versorgungspraxis nur vergleichsweise wenig Beachtung (Schmidt , Lindena, Pfingsten, Kohlmann, & Chenot, 2014, S. 365). Diese „yellow flags“ umfassen beispielsweise aus Depression/Depressivität, Katastrophisierung und Angstvermeidungs-überzeugungen. Sich auf diese Aspekte im Gesundheitswesen zu fokussieren, könnte Folgen wie die Arbeitsunfähigkeit reduzieren, da das Risiko einer Chronifizierung früher erkannt wird. Allerdings ist die umfassende Erfassung psychosozialer Auffälligkeiten sehr Zeit und kostenaufwändig und damit in der Versorgungspraxis schwer umsetzbar. Screeninginstrumente bieten daher die Möglichkeit, trotz begrenzter Ressourcen des Gesundheitswesens, relevante psychosoziale Risikofaktoren zu berücksichtigen (Schmidt, Kohlmann & Pfingsten, 2016, S. 326). Eines der international am häufigsten untersuchten Instrumente ist der in Schweden entwickelte Örebro Musculoskeletal Pain Questionnaire (ÖMSPQ; Linton et al., 2011). Er dient der Prognose eines chronischen Verlaufs von Rückenschmerzen (Schmidt et al., 2014, S. 365) und erleichtert die Einschätzung des Chronifizierungsrisikos der Rückenschmerzen, umfasst aber immer noch über 20 Items. Daher wurde auf Basis von Empfehlungen der Originalautoren zudem eine noch kürzere und leichter einsetzbare Version erstellt, die als einseitiger Fragebogen mit einer einfachen Auflegschablone auswertbar ist. Die deutsche Kurzfassung ist nachfolgend weiter beschrieben (Schmidt et al., 2014).

Inhaltlicher Aufbau

Die Kurzfassung des ÖMPSQ besteht aus 10 Items, die sich auf fünf Bereiche unterteilen. Diese sind (1) Liste zur Auswahl der Schmerzlokalisierung (Item 1), (2) Schmerzintensität (Item 2), (3) Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag (Items 3 - 6), (4) Depressivität (Items-Nr. 7 - 8) und eine (5) Angstvermeidungsüberzeugungen (Items 9 - 10). Das Item zur Schmerzlokalisierung bietet eine Beantwortung mit möglicher Mehrfachnennung von sechs Körperregionen. Die Beantwortung der restlichen Items erfolgt anhand einer 11-stufigen Likert-Skala von 0 bis 10, deren Endpunkte sich im Wortlaut unterscheiden.[1]

Auswertungshinweise

Folgende Cut-off-Werte werden vorgegeben[1]:

  • Wenn bei fünf Fragen aus dem körperlichen Bereich (Item 2 bis 6) oder bei drei Fragen aus dem psychischen Bereich (Item 7-10) ein Wert größer „4“ angekreuzt worden ist, kann ein erhöhtes physisches/körperliches bzw. psychisches Chronifizierungsrisiko angenommen werden.
  • Wird nur im Bereich physische Risikofaktoren ein positives Ergebnis erzielt (Wert größer 4 bei 5 Fragen), gilt dies als mittleres Chronifizierungsrisiko.
  • Wird im Bereich psychische Risikofaktoren ein positives Ergebnis erzielt (Wert größer 4 bei 3 Fragen), gilt dies als hohes Chronifizierungsrisiko.
Ergebnis Bedeutung
Körperlich
  • Das Item 1, das nicht in die Auswertung einfließt, dient zur Erfassung von Schmerzen in anderen Regionen. Je mehr Regionen als schmerzhaft angegeben werden, umso höher ist das Chronifizierungsrisiko.

Bedeutung der Ergebnisse

Welche Bedeutung haben die Ergebnisse in der Praxis für Diagnosestellung, Therapie, Messung des Behandlungserfolgs etc.

Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®

Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.

Kurzbeschreibung

Beschreibung des Fragebogens für den (weiterbehandelnden) Arzt.

Grenzwerte

Grenzwerte des/der Score(s), die im Fragebogen berechnet werden, mit der entsprechenden Bedeutung. Falls der Fragebogen nicht validiert ist oder keine Grenzwerte berechnet werden, folgenden Satz schreiben: Bei diesem Fragebogen wird kein Score errechnet, daher gibt es auch keine Grenzwerte.

Einsatzgebiete

Zweck des Fragebogens, Informationen, die abgefragt werden und Art der Abfrage, Dimensionen, die erfasst werden, Vorteile gegenüber anderer Fragebögen und was der Arzt daraus erfahren kann.

Anmerkung

Im Fragebogen verwendete Medien

z.B.: In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.

Versionen

iDocLive Versionierung

Aktuell gültige Version

v1.0.0

Versionshistorie

Falls eine neue Version des Fragebogens eingesetzt werden soll, dann hier die Änderungen zur Vorgängerversion beschreiben.

Fragebogenfassungen

Kurze Beschreibung der aktuell in IDL verwendeten Fassung des Fragebogens. Hier soll auch beschrieben werden falls zusätzliche Fragen zu einem validierten Fragebogen eingefügt wurden, Fragen entfernt oder verändert wurden. z.B. In iDocLive ist derzeit die (deutsche) Kurzform/die (deutsche) Standardversion des Name des Fragebogens mit XY inhaltlichen Fragen verfügbar. Dieser enthält zusätzlich zu den XY Fragen auch eine Frage zu ......, die bei der Score-Berechnung nicht berücksichtigt wird. Bei iDocLive-eigenen nicht-validierten Fragebögen soll folgender Satz verwendet werden: Name des Fragebogens ist kein validiertes Instrument und in dieser Fassung nur in iDocLive verfügbar. Die Patientenangaben werden nicht zur Score-Berechnung verwendet und dienen der Dokumentation und der Information des Behandlers.

Weitere Versionen: Falls weitere Versionen des Fragebogens derzeit existieren, werden diese genannt. Es soll erwähnt werden, ob diese Versionen in iDocLive verfügbar sind. Beispiel: Die Version SF36 mit 36 Fragen ist derzeit auf iDocLive nicht verfügbar. Die ursprüngliche Version in englischer Sprache ist derzeit auf iDocLive nicht verfügbar.

Umfang

Der Fragebogen enthält "Anzahl Fragen" Fragen (enthaltenen Fragetypen mit der entsprechenden Anzahl Fragen). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt "Zeitangabe in Minuten".

Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: "Wikilink"

Wikilink folgendermaßen einfügen

[[Medium:Dateiname.pdf|auf Wiki angezeigter Text]]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Schmidt, C. O., Kohlmann, T., Pfingsten, M., Lindena, G., Marnitz, U., Pfeifer, K., & Chenot, J. F. (2023), Verfahrensdokumentation: ÖMSPQ. Örebro Musculoskeletal Pain Questionnaire - Kurzfassung, In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), Open Test Archive. Trier: ZPID. https://doi.org/10.23668/psycharchives.5623