HKF-R 10 - Heidelberger Kurzfragebogen Rückenschmerz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Oktober 2023, 14:41 Uhr
Hier finden Sie Informationen zum inhaltlichen Aufbau des HKF-R 10 - Fragebogens und zur Bedeutung der damit gewonnenen Ergebnisse. Darüber hinaus können Sie den Umfang, sowie die in iDocLive verfügbaren Versionen einsehen.
Beschreibung
Der HKF-R 10 (Heidelberger Kurzfragebogen Rückenschmerz 10 Fragen) ist ein validierter[1] deutscher Selbstbeurteilungsfragebogen, der 2003 unter der Leitung von Frau Dr. Eva Neubauer et al an der Universität Heidelberg entwickelt wurde, mit dem Ziel bei Patienten mit akuten Rückenschmerzen (Schmerzen kürzer als 6 Monaten) eine Aussage hinsichtlich des Chronifizierungsrisikos treffen zu können.[2] Die Abschätzung soll anhand von 10 Fragen erfolgen, wobei nicht nur physische Aspekte des Schmerzes wie Intensität oder Dauer abgefragt werden, sondern vor allem auch auf biopsychosoziale Aspekte wie Gedanken, Gefühle, Depressivität und Katastrophisierung. Mithilfe des HKR-F 10 werden akute Schmerzpatienten in einen von 5 Falltypen (A bis E) eingeteilt.
Inhaltlicher Aufbau
Aus den ursprünglich untersuchten 167 Fragen wurden die 9 ausgewählt, die die stärkste prädiktive Fähigkeit in Bezug auf die Chronifizierung von den Rückenschmerzen zeigen. Die zehnte Frage, eine Schmerzskala, wurde später zusätzlich auf Wunsch von SchmerzmedizinerInnen hinzugefügt, um so besser den Verlauf der Schmerzen einschätzen zu können. Einen prädiktiven Wert hat diese Frage jedoch nicht. Zwei Fragen bestehen allerdings aus Unterfragen, weshalb sich der Umfang des Fragebogens auf 27 Items beläuft.
Auswertungshinweise
Die Auswertung des Fragebogen ist anhand der Auswertungsanleitung mithilfe eines Taschenrechners in der Arztpraxis möglich. Die Auswertungsanleitung ist hier zu finden:
Heidelbergerkurzfragebogen_Rueckenschmerz.pdf
Je nach errechnetem Score werden die Patienten einem von 5 Falltypen zugeordnet. Folgende Cut-off-Werte wurden für das errechnete Score definiert:
Falltyp | HKF-R 10 Score | Bedeutung |
---|---|---|
Typ A | Score ≤ 2,5 | Der Patient chronifiziert höchstwahrscheinlich nicht |
Typ B | 2,5 < Score ≤ 8 | Der Patient chronifiziert zu 70 % nicht |
Typ C | 8 < Score < 28 | Keine Aussage über den Patient möglich |
Typ D | 28 ≤ Score < 37 | Patient chronifiziert zu 70% |
Typ E | 37 ≤ Score | Patient chronifiziert höchstwahscheinlich |
Bedeutung der Ergebnisse
Umfangreiche Untersuchungen zur ambulanten und stationären Schmerztherapie zeigen, dass der Therapieerfolg maßgeblich vom Chronifizierungsgrad der Schmerzen abhängt.[3] Aber auch solche Faktoren, wie die Rückkehrs zum Arbeitsplatz, hängen mit der Chronifizierungswahrscheinlichkeit der Patienten zusammen. Mit der Zuordnung zu einem der 5 Falltypen hat der Haus- oder Facharzt ein diagnostisches Instrument in der Hand, das eine wichtige Entscheidungshilfe in der Therapieplanung des Patienten darstellt.[4] Eine Therapieempfehlung ist allerdings mithilfe des HKR-F 10 nicht möglich.
Komponenten des Zeitpunktberichts in iDocLive®
Nachfolgend können Sie die Komponenten der in iDocLive erstellten Zeitpunktberichte einsehen. Diese Darstellung richtet sich insbesondere an Behandelnde.
Kurzbeschreibung
Ungefähr 10 % der Patienten mit akuten Rückenschmerzen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine langfristige Arbeitsunfähigkeit.[5] Daher sollte den Risikofaktoren für eine Chronifizierung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bei der Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen liegt der diagnostische Fokus oft auf Hinweisen auf mögliche schwerwiegende körperliche Erkrankungen, den sogenannten "red flags". Demgegenüber finden psychosoziale Risikofaktoren der Chronifizierung, sog. „yellow flags“, trotz ihrer Häufigkeit und prognostischen Bedeutung, in der deutschen Versorgungspraxis nur vergleichsweise wenig Beachtung, weil sie sehr umfangreich und zeitaufwendig sind.[6] Sich auf diese Aspekte im Gesundheitswesen zu fokussieren, könnte Folgen wie die Arbeitsunfähigkeit reduzieren, da das Risiko einer Chronifizierung früher erkannt wird. Screeninginstrumente bieten die Möglichkeit, trotz begrenzter Ressourcen des Gesundheitswesens, relevante psychosoziale Risikofaktoren zu berücksichtigen.[7] Ein solches Instrument ist der Heidelberger Kurzfragebogen Rückenschmerz.
Der HKF-R 10 (Heidelberger Kurzfragebogen Rückenschmerz 10 Fragen) ist ein validierter[1] deutscher Selbstbeurteilungsfragebogen, der 2003 unter der Leitung von Frau Dr. Eva Neubauer et al an der Universität Heidelberg entwickelt wurde, mit dem Ziel bei Patienten mit akuten Rückenschmerzen (Schmerzen kürzer als 6 Monaten) eine Aussage hinsichtlich des Chronifizierungsrisikos treffen zu können.[2] Die Abschätzung soll anhand von 10 Fragen erfolgen, wobei nicht nur physische Aspekte des Schmerzes wie Intensität oder Dauer abgefragt werden, sondern vor allem auch auf biopsychosoziale Aspekte wie Gedanken, Gefühle, Depressivität und Katastrophisierung. Mithilfe des HKR-F 10 werden akute Schmerzpatienten in einen von 5 Falltypen (A bis E) eingeteilt.
Aus den ursprünglich untersuchten 167 Fragen wurden die 9 ausgewählt, die die stärkste prädiktive Fähigkeit in Bezug auf die Chronifizierung von den Rückenschmerzen zeigen. Die zehnte Frage, eine Schmerzskala, wurde später zusätzlich auf Wunsch von SchmerzmedizinerInnen hinzugefügt, um so besser den Verlauf der Schmerzen einschätzen zu können. Einen prädiktiven Wert hat diese Frage jedoch nicht. Zwei Fragen bestehen allerdings aus Unterfragen, weshalb sich der Umfang des Fragebogens auf 27 Items beläuft.
Die Auswertung des Fragebogen ist anhand der Auswertungsanleitung mithilfe eines Taschenrechners in der Arztpraxis möglich. Die Auswertungsanleitung ist hier zu finden:
Heidelbergerkurzfragebogen_Rueckenschmerz.pdf
Grenzwerte
Je nach errechnetem Score werden die Patienten einem von 5 Falltypen zugeordnet. Folgende Cut-off-Werte wurden für das errechnete Score definiert:
Falltyp | HKF-R 10 Score | Bedeutung |
---|---|---|
Typ A | Score ≤ 2,5 | Der Patient chronifiziert höchstwahrscheinlich nicht |
Typ B | 2,5 < Score ≤ 8 | Der Patient chronifiziert zu 70 % nicht |
Typ C | 8 < Score < 28 | Keine Aussage über den Patient möglich |
Typ D | 28 ≤ Score < 37 | Patient chronifiziert zu 70% |
Typ E | 37 ≤ Score | Patient chronifiziert höchstwahscheinlich |
Einsatzgebiete
Die im deutschen Gesundheitssystem entstehende Kosten für die Behandlung chronischer Rückenschmerzpatienten steigen kontinuierlich. Deshalb ist es sehr wichtig die Chronifizierung der Patienten zu vermeiden.[2] Umfangreiche Untersuchungen zur ambulanten und stationären Schmerztherapie zeigen zudem, dass der Therapieerfolg maßgeblich vom Chronifizierungsgrad der Schmerzen abhängt.[3] Aber auch solche Faktoren, wie die Rückkehrs zum Arbeitsplatz, hängen mit der Chronifizierungswahrscheinlichkeit der Patienten zusammen. Mit der Zuordnung zu einem der 5 Falltypen hat der Haus- oder Facharzt ein diagnostisches Instrument in der Hand, das eine wichtige Entscheidungshilfe in der Therapieplanung des Patienten darstellt.[4] Eine Therapieempfehlung ist allerdings mithilfe des HKR-F 10 nicht möglich, genauso wenig wie eine Messung des Therapieerfolgs. Für eine Anwendung bei subakuten oder chronischen Schmerzen ist das Tool auch nicht gedacht.
Anmerkung
Im Fragebogen verwendete Medien
In diesem Fragebogen werden keine Medien verwendet.
Versionen
iDocLive Versionierung
Aktuell gültige Version
v1.0.0
Versionshistorie
/
Fragebogenfassungen
In iDocLive ist derzeit die deutsche Standardversion Heidelberger Kurzfragebogens Rückenschmerz mit 27 Items (10 Fragen mit dazugehörigen Unterfragen) verfügbar.
Weitere Versionen: /
Umfang
Der Fragebogen enthält 27 Items (24 Single Choice, 3 VAS 100). Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt 5 Minuten.
Unter folgendem Link können Sie den Fragebogenumfang mit allen Fragen einsehen: "Wikilink"
Wikilink folgendermaßen einfügen
[[Medium:Dateiname.pdf|auf Wiki angezeigter Text]]
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Riewe E, Neubauer E, Pfeifer AC, Schiltenwolf M. Predicting Persistent Back Symptoms by Psychosocial Risk Factors: Validity Criteria for the ÖMPSQ and the HKF-R 10 in Germany. PLoS One. 2016 Jul 21;11(7):e0158850. doi: 10.1371/journal.pone.0158850. PMID: 27442020; PMCID: PMC4956238.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Neubauer E, Junge A, Pirron P, Seemann H, Schiltenwolf M. HKF-R 10 - screening for predicting chronicity in acute low back pain (LBP): a prospective clinical trial. Eur J Pain. 2006 Aug;10(6):559-66. doi: 10.1016/j.ejpain.2005.08.002. Epub 2005 Oct 3. PMID: 16202634.
- ↑ 3,0 3,1 Wurmthaler C, Gerbershagen HU, Dietz G, Korb J, Nilges P, Schilling S (1996). Chronifizierung und psychologische Merkmale-Die Beziehung zwischen Chronifizierungsstadien bei Schmerzen und psychophysischem Befinden und familiären Merkmalen. Sonderdruck Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 4 113-36
- ↑ 4,0 4,1 Ljutow, A. (2010). Betreuung chronischer Schmerzpatienten. Rolle des Hausarztes - diagnostische Entscheidungshilfen. ARS Medici Dossier XI, Rosenfluh Publikationen AG
- ↑ Linton, S. J., Nicholas, M., & MacDonald, S. (2011). Development of a short form of the Örebro Musculoskeletal Pain Screening Questionnaire. Spine, 36 (22), 1891-1895. https://doi.org/10.1097/brs.0b013e3181f8f775
- ↑ Schmidt, C., Lindena, G., Pfingsten, M., Kohlmann, T., & Chenot, J. (2014). Vergleich zweier Screening-Fragebogen für Patienten MIT Rückenschmerzen. Der Schmerz, 28 (4), 365-373. https://doi.org/10.1007/s00482-014-1431-5
- ↑ Schmidt, C. O., Kohlmann, T., Pfingsten, M., Lindena, G., Marnitz, U., Pfeifer, K., & Chenot, J. F. (2016). Construct and predictive validity of the German Örebro questionnaire short form for psychosocial risk factor screening of patients with low back pain. European Spine Journal, 25 (1), 325-332. https://doi.org/10.1007/s00586-015-4196-3